Das betonte Tagle am Donnerstag bei einer Online-Konferenz in Rom. Diese stehe allen Menschen offen, ganz besonders den Armen. Caritas-Mitarbeiter in aller Welt müssten dafür sorgen, dass diese Liebe ungehindert fließen könne.
"Ich bin mir sicher, dass Theologen und andere Experten wunderbare Kommentare und Analysen zu 'Fratelli tutti' verfassen werden", sagte der Leiter der vatikanischen Missionskongregation. Die Lehren der Enzyklika seien aber nicht für den luftleeren Raum gedacht, sondern müssten sich konkret entfalten.
Lebendiges Zeugnis der universellen Liebe
Der selbstlose Einsatz vieler Caritas-Helfer sei ein lebendiges Zeugnis der universellen Liebe. "Sie ist zerbrechlich, aber es gibt sie." Und in der gegenwärtigen Corona-Krise sei ihre Existenz notwendiger denn je.
Der ehemalige Erzbischof von Manila forderte den internationalen Caritas-Verband auf, aufmerksam auf die "subtilen Anzeichen fehlender Liebe" zu achten. Überall dort, wo die "Herzen verschlossen" seien, könne die Caritas Notleidenden neue Hoffnung geben. "Das ist die Aufgabe der Kirche, das ist katholische Identität." Caritas Internationalis ist der Dachverband von 165 nationalen Caritasverbänden; diese sind in rund 200 Ländern in der Not- und Entwicklungshilfe sowie in Sozialdiensten tätig.