Weihbischof Wübbe will Laienbeteiligung bei Bischofswahl

Appell in Richtung Vatikan

Der Übergangsleiter des katholischen Bistums Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, wünscht sich vom Vatikan mehr Beteiligung von Laien bei der Wahl eines Bischofs. Das gelte auch schon für die Nachfolge von Bischof Franz-Josef Bode.

Johannes Wübbe (l.), Weihbischof in Osnabrück, im Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Johannes Wübbe (l.), Weihbischof in Osnabrück, im Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )

Er bedauere, "dass der Vatikan derzeit nicht auf staatliche Stellen zugeht, um mit ihnen zu besprechen, ob es ein anderes Verfahren geben könnte", sagte Wübbe im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).

Verhandlungspartner für die entsprechenden Bestimmungen im Staatskirchenvertrag seien der Heilige Stuhl und die Landesregierung.

Wird Wübbe nächster Diözesanbischof in Osnabrück?

Ob er selbst der nächste Diözesanbischof von Osnabrück werde, habe er "Gott sei Dank nicht zu entscheiden", so Wübbe weiter. Über Kandidatenvorschläge werde das Domkapitel mit Vertretern von Gläubigen des Bistums beraten.

Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Bei der Wahl von Bischof Franz-Josef Bode, der aus Paderborn stammt und Ende März zurückgetreten war, habe sich das Domkapitel damals bewusst für jemanden von außerhalb entschieden. "Das finde ich auch heute noch sehr sympathisch", sagte Wübbe. So könne jemand ohne Vorgeschichte Bischof werden und auf seine Weise das Bistum kennenlernen.

Frühzeitig über Rücktrittsabsicht informiert

Bode habe ihn frühzeitig über seine Rücktrittsabsicht informiert, so der Übergangsleiter. Er sagte aber nicht, wann das war.

Johannes Wübbe, Weihbischof in Osnabrück / © Harald Oppitz (KNA)
Johannes Wübbe, Weihbischof in Osnabrück / © Harald Oppitz ( KNA )

Sein Rücktrittsgesuch hatte Bode Ende Januar nach Rom geschickt. Die von ihm eingeleiteten Reformmaßnahmen, auch jene gegen sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung, werde man im Bistum weiterführen, versprach der Weihbischof.

Für die Wahl von Bodes Nachfolger, die wohl erst in ein paar Monaten ansteht, ist Wübbe optimistisch. "Wenn ein Bistum in Deutschland in den vergangenen Jahren einen neuen Bischof wählen musste, haben viele Domkapitel gesagt, sie hätten aus Rom eine Kandidatenliste zurückbekommen, aus der man gut habe wählen können." Daher seien er und seine Kollegen im Domkapitel "optimistisch, dass uns eine ähnliche Liste zur Verfügung gestellt wird".

Das Bistum Osnabrück

Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach (DR)
Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach ( DR )

Das Bistum Osnabrück besteht seit mehr als zwölf Jahrhunderten. Die Anfänge liegen im Jahre 780, als Kaiser Karl der Große in Osnabrück eine Missionsstation errichtete. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die räumliche Gestalt des Bistums Osnabrück mehrfach.

Quelle:
KNA