Evangelischer Bischof befürchtet Eskalation der Einsamkeit

Weihnachten im Blick

Eine "Eskalation der Einsamkeit" zu Weihnachten befürchtet der evangelische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, angesichts der Corona-Beschränkungen. Das alte Problem drohe in diesem Jahr zu eskalieren.

Ralf Meister, evangelischer Landesbischof von Hannover / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Ralf Meister, evangelischer Landesbischof von Hannover / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Das sagte er der Tageszeitung "Die Welt" am Samstag. "Das weiß auch jede Pastorin, jeder Pastor, jede Gemeinde."

Deshalb würden bereits neue Formen von Telefonketten vorbereitet, sagte Meister. "Genauso wird überall darüber nachgedacht, welche Möglichkeiten von Besuchen es geben wird." Zu Ostern sei vielerorts schon sehr viel geleistet worden, sagte der Bischof. "Die Nachbarschaftshilfe wurde da fast zu so etwas wie einer großen sozialen Bewegung im Land. Ich bin mir sicher, dass es in diesem Jahr zu Weihnachten wieder so sein wird, und die Kirchengemeinden werden viel dazu beitragen."

Sorge um Rückgang bei Gottesdienstbesuchen

Der lutherische Bischof zeigte zugleich die Sorge, dass der coronabedingte weitere Rückgang bei den Gottesdienstbesuchen den Trend des sinkenden Kirchenbesuchs beschleunigen werde. Es sei eine historische Erfahrung, dass es mit wachsender Dauer einer Krise zu einer Gewöhnung an Lebensweisen unter Krisenbedingungen komme. Allerdings gebe es seit diesem Jahr sehr viele neue und vielseitige digitale Angebote für gottesdienstliche Formen im Internet. Diese seien durchaus nachgefragt - "auch von Menschen, die unsere klassischen Gottesdienste nur selten oder gar nicht besucht haben".


Quelle:
KNA