Die für kommenden Samstag geplante Profess zweier Frauen und eines Mannes, die der Gemeinschaft Eucharistein angehören, sei nun vom zuständigen Bischof Dominique Rey abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben worden, berichtet die Zeitung "La Croix" (online Montag).
Vorwurf verschiedener Arten des Missbrauchs
Der Bischof habe die Feierlichkeiten im Hinblick auf Schwierigkeiten im Verhältnis mit der Neuen Geistlichen Gemeinschaft zunächst ausgesetzt, hieß es.
Das kommt nicht von ungefähr: Mehrere der in Frejus-Toulon ansässigen Gemeinschaften sind zuletzt ins kirchenrechtliche Zwielicht gerückt, meist in Zusammenhang mit sektiererischen Praktiken, geistlichem oder sexuellem Machtmissbrauch durch Gründergestalten oder andere ihrer Geistlichen. Das gilt sowohl auf dem eher charismatischen wie auf dem traditionalistischen Flügel.
Auch Vorwürfe gegenüber Gründer und Bischof
Auch dem Gründer von Eucharistein, Nicolas Buttet, wurden Machtmissbrauch und Nötigung vorgeworfen. Er befindet sich derzeit im Hausarrest in einem Kloster in Frankreich und hat sogar Besuchsverbot für die Gemeinschaft. Diese wird derzeit von Cyrille Jacquot geleitet. Zu Eucharistein gehören drei Niederlassungen: zwei in Frankreich und eine in Epinassey im Wallis (Schweiz).
Auch Bischof Rey wurden im Zuge der Ermittlungen um die Gemeinschaft Verfehlungen vorgeworfen. Zudem soll er Priester geweiht haben, ohne vorher überprüft zu haben, ob sie eine ausreichende geistliche Ausbildung genossen hatten. Wegen dieser Unklarheiten in der Weihepraxis kam es im Frühjahr 2022 sowie 2023 jeweils zu einer vom Papst angeordneten Überprüfung ("Visitation") der Diözese. Priesterweihen wurden im Ergebnis für dieses Jahr untersagt.