Die in München tagende Landessynode hat in geschlossener Sitzung beraten und dabei bisher kein Ergebnis erzielt, wie ein Sprecher der Landeskirche am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage mitteilte. Demnach stehen weiter zwei Optionen im Raum: Noch bis Freitag wäre eine erneute Wahl möglich.
Dazu müssten sich von den vier bisher angetretenen Kandidaten, zwei Männern und zwei Frauen, weiter mindestens zwei zur Verfügung stellen. Die Alternative ist eine Verschiebung der Wahl auf den Sommer mit einem völlig neuen Wahlvorschlag. Nach den Worten des Sprechers wird es am späten Mittwochabend ein weiteres Plenum geben, in dem sich die Landessynode auf eine der zwei Möglichkeiten festlegen soll.
Was bedeutet eine Wahl im Sommer?
Das bedeutet zweierlei: Ein maßgeblicher Teil der Synodalen ist demnach weiter an einer erneuten Abstimmung noch während der Tagung interessiert. Und: Die beiden Personen, die in den letzten beiden Runden am vergangenen Montag zur Wahl standen, erhalten ihre Kandidatur offenbar weiter aufrecht: Die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (48) und der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58).
Beide hatten sich zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, ohne dass einer die geforderte Mehrheit von 55 Stimmen auf sich vereinen konnte. In Wahlgang fünf gab es ein Patt von 51:51 bei vier Enthaltungen. In der sechsten Runde lag Kopp mit 52:50 hauchdünn vorn. Mehr als sechs Wahlgänge hintereinander sind laut Bischofswahlgesetz nicht zulässig.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (62) hört turnusmäßig nach zwölf Jahren am 31. Oktober auf. Noch nie in der Geschichte der bayerischen Landeskirche war es so kompliziert, das Amt zu besetzen.