Weiterhin keine Entscheidung bei Bischofswahl in Bayern

Lutheraner machen es weiter spannend

Auch am zweiten Tag nach der geplatzten Wahl eines neuen evangelischen Landesbischofs in Bayern ist noch nicht klar, wie es weitergeht. Noch bis Freitag sind Neuwahlen möglich.

Erster Wahlgang der bayerischen Bischofswahl am Montag (27.03.2023) in München. Foto v.l.: Direktorin des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann; Münchner Regionalbischof Christian Kopp; Landshuter Dekanin Nina Lubomierski; Windsbacher Dekan Klaus Schlicker.  / © Theo Klein (epd)
Erster Wahlgang der bayerischen Bischofswahl am Montag (27.03.2023) in München. Foto v.l.: Direktorin des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann; Münchner Regionalbischof Christian Kopp; Landshuter Dekanin Nina Lubomierski; Windsbacher Dekan Klaus Schlicker. / © Theo Klein ( epd )

Die in München tagende Landessynode hat in geschlossener Sitzung beraten und dabei bisher kein Ergebnis erzielt, wie ein Sprecher der Landeskirche am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage mitteilte. Demnach stehen weiter zwei Optionen im Raum: Noch bis Freitag wäre eine erneute Wahl möglich.

Dazu müssten sich von den vier bisher angetretenen Kandidaten, zwei Männern und zwei Frauen, weiter mindestens zwei zur Verfügung stellen. Die Alternative ist eine Verschiebung der Wahl auf den Sommer mit einem völlig neuen Wahlvorschlag. Nach den Worten des Sprechers wird es am späten Mittwochabend ein weiteres Plenum geben, in dem sich die Landessynode auf eine der zwei Möglichkeiten festlegen soll.

Was bedeutet eine Wahl im Sommer?

Das bedeutet zweierlei: Ein maßgeblicher Teil der Synodalen ist demnach weiter an einer erneuten Abstimmung noch während der Tagung interessiert. Und: Die beiden Personen, die in den letzten beiden Runden am vergangenen Montag zur Wahl standen, erhalten ihre Kandidatur offenbar weiter aufrecht: Die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (48) und der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58).

Beide hatten sich zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, ohne dass einer die geforderte Mehrheit von 55 Stimmen auf sich vereinen konnte. In Wahlgang fünf gab es ein Patt von 51:51 bei vier Enthaltungen. In der sechsten Runde lag Kopp mit 52:50 hauchdünn vorn. Mehr als sechs Wahlgänge hintereinander sind laut Bischofswahlgesetz nicht zulässig.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (62) hört turnusmäßig nach zwölf Jahren am 31. Oktober auf. Noch nie in der Geschichte der bayerischen Landeskirche war es so kompliziert, das Amt zu besetzen.

Bedford-Strohm: "Mein Herz ist voller Dankbarkeit"

Der scheidende bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat am Dienstag in seinem letzten Bischofsbericht vor der Landessynode Rückschau auf seine bald zwölf Jahre im Amt gehalten. Man befinde sich mitten "in einem der größten Transformationsprozesse, die wir in dieser Kirche je erlebt haben", sagte der evangelische Theologe. Er hoffe, dass er seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin die Institution so übergeben könne, dass der Prozess "wirklich aufs Gleis gesetzt ist".

Heinrich Bedford-Strohm / © Thomas Lohnes (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Thomas Lohnes ( epd )
Quelle:
KNA