Rat der EKD vertagt Beratung über Journalistenschule

Wie geht es weiter?

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Zukunft der Evangelischen Journalistenschule bleibt ungewiss und soll im Zuge der Umstrukturierung des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik weiter diskutiert werden.

Journalisten (shutterstock)

Die Beratungen seien am Wochenende ausführlich gewesen und sollen in der nächsten Sitzung des Rates der EKD im März fortgesetzt werden, teilte der Medienbischof Volker Jung nach dem Treffen in Hannover mit. "Es soll mehr Zeit sein für die ausführliche Beratung der Fragen, wie wir uns weiter im Qualitätsjournalismus engagieren, sowohl in den Produkten als auch in der Aus- und Fortbildung", ergänzte Jung, der dem GEP-Aufsichtsrat vorsteht.

Klar sei allerdings, dass die Ressourcen begrenzt seien und dass es auf jeden Fall Veränderungen geben werde, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident. "Es ist deutlich, dass die evangelische Kirche vor einem Umbruch steht. Damit ist auch ein deutlicher Rückgang ihrer Finanzkraft verbunden", erklärte Jung, der dem Rat der EKD angehört.

Erhebliche Sparmaßnahmen

Vor zwei Wochen war bekanntgeworden, dass die 1995 gegründete Evangelische Journalistenschule nach dem aktuellen Ausbildungsjahrgang geschlossen werden könnte. Hintergrund sind Sparmaßnahmen beim GEP, der zentralen Medieneinrichtung der EKD sowie ihrer Landeskirchen und Werke, zu der unter anderem auch die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Frankfurt am Main gehört. Bis 2024 müsse das GEP seine jährlichen Gesamtkosten in Höhe von rund 22,5 Millionen Euro um 1,9 Millionen Euro reduzieren, erklärte GEP-Direktor Jörg Bollmann.

Mit einem offenen Brief setzten sich die Initiative "EJS retten!" sowie der Freundes- und Förderkreises der Journalistenschule für den Erhalt der Ausbildungsstätte ein. Mehr als 1.000 Vertreter aus Medien, Kirche und Gesellschaft haben ihn unterzeichnet. Am Freitag protestierten Volontäre und Absolventen an den zentralen EKD-Dienstgebäuden in Hannover und Berlin mit dem Anschlag von 9,5 Thesen, die die Notwendigkeit von Qualitätsjournalismus unterstreichen sollen, gegen eine mögliche Schließung der EJS.


Quelle:
epd