Zum Jahreswechsel erhöhen Stromanbieter ihre Preise. Die steigenden Energiekosten machen vielen Menschen Sorgen. Sascha Strickroth vom Projekt "Stromspar-Check" des Caritasverbands Goslar erklärt, wie und wo sich im Haushalt mit einfachen Mitteln Strom sparen lässt und warum Weihnachtsbeleuchtung auch in diesem Jahr kein No-Go sein muss.
Ofen und Herd
Beim Backen können Nutzer etwa auf das Vorheizen verzichten und beispielsweise die Brötchen direkt in den kalten Backofen legen. "Das dauert vielleicht fünf Minuten länger, aber spart Strom", sagt Stromsparhelfer Strickroth. Wer seine Pizza schon eine halbe Stunde vorher aus dem Tiefkühlfach hole, verkürze ebenfalls die Backzeit.
Beim Kochen rät er: "Deckel auf den Topf." Und: "Das Wasser für Nudeln oder Reis schon vorher im Wasserkocher aufkochen."
Spülmaschine
Grundsätzlich ist es billiger, die Spülmaschine zu nutzen, als mit der Hand zu spülen. Dazu müsse sie aber voll beladen sein, mahnt der Experte. Zudem könne man das Sparprogramm wählen, falls das Gerät eins hat. "Das läuft zwar eine halbe Stunde länger, aber dafür wird das Gerät nicht so heiß. Das spart ein paar Kilowattstunden."
Wer seine Spülmaschine nicht voll bekommt, könne morgens heißes Wasser ins Waschbecken lassen, im Laufe des Tages das Geschirr einweichen lassen und abends abwaschen. "Für drei Teller muss eine Spülmaschine nicht anderthalb Stunden laufen."
Kühlschrank
Wenn der Kühlschrank mehr als zehn Jahre alt ist, sollte man über den Kauf eines neuen, energieeffizienten Geräts nachdenken. Doch nicht jeder kann sich das leisten.
Generell hilft es, mit einem Kühlschrankthermometer zu überprüfen, ob das Gerät richtig eingestellt ist. "Die optimale Kühlschranktemperatur liegt bei sieben Grad", weiß Strickroth.
Bei einem Rädchen mit einer Skala von 0 bis 6 liege der optimale Wert ungefähr bei 3. Es sei sinnvoll, den Kühlschrank möglichst voll zu packen, weil so die Kälte besser gespeichert werde.
Fernseher, Musikanlage und Co.
Viele Fernseher sind automatisch auf die höchste Leistung eingestellt. "Das frisst sehr viel Strom", sagt der Experte. Die Nutzung des Eco-Modus, so vorhanden, spare rund 30 Prozent. Alternativ rät er, die Bildschirmhelligkeit zu reduzieren.
Außerdem gelte: Wenn der Fernseher nicht gebraucht wird, sollte er komplett vom Stromnetz getrennt sein. Dafür empfiehlt der Stromsparhelfer abschaltbare Mehrfachstecker.
Auch bei Receiver, Playstation, Musikanlage und Co. sollte der Standby-Betrieb vermieden werden. "Ein Single-Haushalt kann dadurch im Jahr ungefähr 20 Euro sparen."
Waschmaschine und Trockner
Auch manche Waschmaschinen haben ein Eco-Sparprogramm. "Das, was Energie frisst, ist jeweils der Aufheizvorgang." Laut Strickroth kann man ruhig mit 40 Grad statt auf 60 Grad waschen.
In manchen Haushalten läuft die Waschmaschine sehr oft, aber nicht immer voll beladen. "Auch hier greift die Regel, immer erst zu waschen, wenn die Maschine voll ist." Dasselbe gelte für den Trockner. "Wer kann, soll seine Wäsche draußen oder im Keller trocknen und das Gerät erst gar nicht nutzen."
Lampen
Wer noch Glühbirnen oder Halogen-Lampen nutzt, sollte auf LED-Leuchtmittel umsteigen. "Die verbrauchen im Vergleich nur rund zehn Prozent der Energie", so der Stromsparhelfer.
Auch nach dem Umstieg gelte: Beim Verlassen des Raums das Licht ausschalten. "Auch Energiesparlampen verbrauchen ein bisschen Strom, der sich auf Dauer summiert."
Weihnachtsbeleuchtung
"Weihnachten gehört das dazu", meint Strickroth. "Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass es die Menschen angesichts der aktuellen Krisen ein bisschen schön haben möchten."
Er empfiehlt, neue, stromsparende Lichterketten mit LED-Technik einzusetzen. "Die haben eine Leistung von nur 4 Watt, und man kann sie ruhigen Gewissens acht Stunden am Tag laufen lassen." Wer sparen wolle, könne zum Beispiel eine Zeitschaltuhr verwenden.
Beratung nutzen
Haushalte mit geringem Einkommen und Personen, die staatliche Transferleistungen wie Hartz IV oder Wohngeld beziehen, können die Energieberatung des Projekts "Stromspar-Check" kostenlos nutzen. Bei einem Hausbesuch identifizieren Stromsparhelfer wie Strickroth die Energiefresser in der Wohnung. Es handelt sich um ein Angebot des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands.