Beteiligt sind unter anderen missio München, Caritas international, Malteser und Johanniter sowie der Arbeiter-Samariter-Bund.
"Menschen leiden, auch wenn wir sie nicht leiden sehen. Deswegen ist diese Kampagne so wichtig: um Leid sichtbar zu machen, aber auch um einen Beitrag zu leisten, es zu lindern", sagt Luise Amtsberg.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung ist Schirmherrin der Kampagne. Unterstützt wird sie auch von Prominenten; darunter sind Schauspieler Benno Fürmann sowie Rapper MoTrip.
Amtsberg reiste im März in den Libanon. Ihren Worten nach ist das Land dabei, zu kollabieren. Soziale und politische Spannungen, die Auswirkungen des Krieges in Syrien, die Versorgung der syrischen Geflüchteten, der Werteverfall der Währung um 95 Prozent und eine daraus resultierende große Armut in der Bevölkerung brächten enorme Probleme mit sich.
Rund 75 Prozent der Menschen hätten nicht genug zu essen. Täglich falle über Stunden landesweit der Strom aus, was auch die medizinische Versorgung und den Zugang zu Wasser beeinträchtige. Staatliche Schulen seien seit Beginn des Jahres geschlossen.
Mediale Aufmerksamkeit und Spendenbereitschaft
Auch im Südsudan führen nach Angaben der Grünen-Politikerin multiple Krisen zu unermesslichem Leid, das in Deutschland kaum wahrgenommen werde. Das zeige auch eine für die Kampagne in Auftrag gegebene Studie. Demnach seien in den untersuchten Mediengattungen 2022 über die Ukraine rund 1,5 Millionen krisenbezogene Berichte gezählt worden, über den Libanon, Südsudan und Bangladesch zusammen nur etwa 10.000.
Weltweit ist der Bedarf an humanitärer Hilfe im vergangenen Jahr nach Angaben von Helfern auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Organisation Care veröffentlicht regelmäßig zu Jahresbeginn eine Liste medial vergessener Krisen.
Es sei eine Herausforderung, auch jene Krisen in Erinnerung zu rufen, über die kaum berichtet werde, erklärte dazu die Geschäftsführerin von Care Österreich, Andrea Barschdorf-Hager. Es gehe nicht um eine "Konkurrenz der humanitären Krisen". Allerdings habe mediale Aufmerksamkeit auch einen Einfluss auf private Spendenbereitschaft.