Wieder verlässt ein Weihbischof das Bistum Rom

Nachfolge offen

Das Bistum Rom ist etwas Besonderes. Es ist eines der größten Bistümer in Europa, und sein Bischof ist der Heilige Vater. Seit Kurzem hat Papst Franziskus begonnen, es gründlich umzukrempeln, vor allem personell.

Lateranbasilika / © Dmytro Sheremeta (shutterstock)

Das Bistum Rom kommt nicht zur Ruhe. In dieser Woche versetzte Papst Franziskus abermals einen der römischen Weihbischöfe auf einen Posten in der italienischen Provinz. Wie am Dienstag bekannt gegeben, ernannte er den bisher für den Osten des Bistums zuständigen Weihbischof Paolo Ricciardi zum neuen Bischof in der Adriastadt Jesi. Zuvor war er in Rom auch für das Themenfeld "Kirche, die auf die Menschen zugeht" (chiesa in uscita) zuständig. Einen Nachfolger ernannte der Papst zunächst nicht.

Kardinal Angelo De Donatis (l), Generalvikar des Bistums Rom, und Papst Franziskus, am 3. März 2019 in Rom. / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Angelo De Donatis (l), Generalvikar des Bistums Rom, und Papst Franziskus, am 3. März 2019 in Rom. / © Cristian Gennari ( (Link ist extern)KNA )

Zuvor hatte der Papst bereits im Februar 2024 den römischen Weihbischof Riccardo Lamba nach Udine versetzt. Am 6. April folgte eine Veränderung an der Verwaltungsspitze des Bistums Rom: Des Papstes Kardinalvikar für Rom, Angelo De Donatis, wurde in den Vatikan auf den politisch unbedeutenden Posten des "Großpönitentiars" versetzt.

Weitere Weihbischöfe wurden versetzt

Der umtriebige römische Weihbischof Daniele Libanori fand sich zeitgleich als "Assessor des Heiligen Vaters für das geweihte Leben" auf einem neu geschaffenen Posten mit unklarem Aufgabenbereich wieder. Zugleich wurde der "Bereich Rom Zentrum" aufgelöst, den Libanori bis dahin leitete. Im Dezember folgte schließlich die Versetzung von Weihbischof Daniele Salera von Rom nach Ivrea im Piemont.

Die starken Männer im Bistum des Papstes sind nun der neue Kardinalvikar Baldassare Reina - zugleich auch Erzpriester der römischen Bischofskirche im Lateran - und der sogenannte "Vicegerente" des Bistums, Renato Tarantelli Baccari. Er wurde am 4.Januar im Beisein des Papstes zum Bischof geweiht. Nach den personellen Neubesetzungen werden in naher Zukunft auch weitere strukturelle Veränderungen in der Diözese erwartet.

Bistum Rom

Das Bistum Rom nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist der Sitz des jeweils amtierenden Papstes, der gleichzeitig immer der Bischof von Rom ist. Ein päpstlicher Vikar, der das Bistum Rom für den Papst verwaltet, ist erstmals unter Innozenz III. 1198 bezeugt. 1558 bestimmte Papst Paul IV., dass der Vikar jeweils ein Kardinal sein muss.

Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching (KNA)