Wiedereröffnung der Hedwigs-Kathedrale macht Franziska Giffey Mut

"Wichtiges Ereignis für die Stadt"

Die Berliner Senatorin und Bürgermeisterin Franziska Giffey freut sich über neues Leben in der St. Hedwigs-Kathedrale. Im Interview spricht sie zudem darüber, was ihr in schwierigen politischen Zeiten Mut für den Alltag gibt.

Autor/in:
Lara Burghardt
Einzug von Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, zum Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Sankt-Hedwigs-Kathedrale / © Stefan Meetschen (KNA)
Einzug von Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, zum Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Sankt-Hedwigs-Kathedrale / © Stefan Meetschen ( KNA )

DOMRADIO.DE: Warum war es Ihnen heute so wichtig, bei der Eröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale dabei zu sein? 

Franziska Giffey (Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Bürgermeisterin von Berlin): Es sind so viele Jahre vergangen. Ich habe die Baustelle besucht und es ist ein langer Prozess gewesen. Jetzt kommt hier im Herzen Berlins die St. Hedwigs-Kathedrale wieder zu neuem Leben. 

Das ist ein wichtiges Ereignis für die Stadt und deshalb war es mir ein großes Anliegen, auch hier zu sein. Es war eine wunderschöne Feier, ein toller Gottesdienst und es waren wunderbare Grußworte. Wirklich sehr erhebend. 

 © Harald Oppitz (KNA)
© Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Es ist während des Gottesdienstes von Hoffnung gesprochen worden. Was gibt Ihnen persönlich im Leben Hoffnung? 

Giffey: Ich bekomme Hoffnung, wenn ich die Menschen um mich herum erlebe, die jeden Tag dafür arbeiten, dass es anderen Menschen besser geht und die sich dafür einsetzen, dass andere Menschen Hoffnung haben. Dieser Gottesdienst heute hat mir auch sehr viel Mut gemacht. Mut, Hoffnung zu schöpfen, auch wenn es schwierig ist. 

Es gibt viele Menschen, die im Moment nicht so viel Hoffnung haben, und die sich große Sorgen machen. Umso wichtiger ist es, dass es Orte und Menschen gibt, an denen man Hoffnung schöpfen kann und mit denen man Hoffnung schöpfen kann. Das ist heute gelungen und deswegen war das absolut inspirierend. 

DOMRADIO.DE: Auch das hat Erzbischof Koch angesprochen. Es gibt viele Menschen, die die jetzige politische Situation als hoffnungslos empfinden. Was können Sie diesen Menschen mit auf den Weg geben? 

Giffey: Ich denke, dass die Situation im Moment wirklich nicht einfach ist. Aber es gibt Menschen, die dafür arbeiten, dass sich die Lage bessert. Und ich hoffe, dass das Gute am Ende siegen wird und dass der Frieden wieder nach Europa zurückkehrt, dass es mehr Menschen gibt, die mehr Kraft haben, für den Frieden zu arbeiten, als für den Krieg. Diejenigen, die sich dafür einsetzen, brauchen Gemeinschaft und Stärkung. Und die findet man auch hier in der neuen Kathedrale. 

DOMRADIO.DE: Als Sie die Tür zur St. Hedwigs-Kathedrale betreten haben: Was war Ihr erster Eindruck?  

Giffey: Bischof Stäblein hat das ganz schön gesagt. Er sprach von Kugel-Licht und dieser Helligkeit, die man hier sieht, die Klarheit und die Weite, das fällt total auf. Das ist sehr schön zu sehen. Es fällt auch total auf, dass die Anmutung eher einer evangelischen Kirche gleich kommen könnte.

Das Interview führte Lara Burghardt.

Erzbistum Berlin

Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen Kirchengemeinden leben rund 362.000 Katholiken. In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. Erzbischof Dr. Heiner Koch übernahm die Bistumsleitung am 19. September 2015. Bischofssitz ist die St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte.

Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 (shutterstock)
Sankt-Hedwigs-Kathedrale in Berlin / © frantic00 ( shutterstock )
Quelle:
DR