Dies würde auch eine Rückkehr zu alten sozialen Strukturen, inspiriert von "Selbstgenügsamkeit, Nationalismus, Protektionismus, Individualismus und Abschottung" und damit einen Ausschluss der Armen bedeuten, schrieb das Kirchenoberhaupt in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Teilnehmer des 4. Pariser Friedensforums (11. bis 13. November). "Wir brauchen einen neuen Ausweg", so Franziskus.
Weltge Abrüstung gefordert
Oft gerate aus dem Blick, dass alle Menschen eine Weltgemeinschaft seien und "keiner sich allein retten kann", mahnte er. Daher müssten auch alle gemeinsam an einer besseren und gerechteren Welt arbeiten. "Das erste und dringlichste Thema" sei weltweite Abrüstung. Viel zu lange sei unkritisch einer globalen Aufrüstung zugesehen worden. Die Idee vieler Staaten, Waffen nur als Abschreckung zu nutzen, habe sich jedoch oft als trügerisch herausgestellt und zu menschlichen Tragödien geführt, so Franziskus weiter.
Papst setzt auf "verantwortungsvolle Hoffnung"
Er rief dazu auf, die Pandemie mit all ihren Erkenntnissen über die weltweiten Abhängigkeiten auch zum Anlass für Hoffnung zu nehmen. Hoffnung schaffe Energie, stimuliere und trage dazu bei, Strukturen zu hinterfragen. Dabei wünsche er sich eine "verantwortungsvolle Hoffnung", die alle Menschen im Blick habe, soziale Ungleichheiten sehe und darauf abziele, "unseren Lebensstil zu überdenken".