"Wenn wir jetzt nicht endlich eingreifen beim Klimaschutz, dann bedeutet das für die Kinder, dass sie im Laufe ihres Lebens die dramatischen Auswirkungen unseres derzeitigen Verhaltens am eigenen Leib und Leben erleiden müssen", sagte Fürst am Sonntag beim Neujahrsempfang im Stuttgarter Schloss: Der Mensch sei "nicht Shareholder der Schöpfung, sondern ihr Treuhänder".
Unzureichende Ergebnissen der Klimakonferenz
Tief enttäuscht zeigte sich Fürst von den "unzureichenden Ergebnissen" der Klimakonferenz von Kattowitz mit ihren "mutlosen Zusagen, die Kohlendioxid-Emissionen mit konkreten Maßnahmen zu senken". Bewältigt werden könne diese beispiellose Zivilisationskrise nur durch die Verbindung von Glaube und Vernunft.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart habe im Rahmen seines Selbstverständnisses als schöpfungsfreundliche Kirche bereits 2007 eine eigene Klimainitiative gestartet, ergänzte der Bischof. Ihr 2008 eingerichteter, mit zwölf Milionen Euro ausgestatteter Nachhaltigkeitsfonds fördere die Verwendung regenerativer Energien und die energetische Optimierung des Gebäudebestandes der Kirche.
Sexueller Missbrauch: Prävention ausbauen
Fürst ging auch auf das Thema sexueller Missbrauch ein. Wachsamkeit und entschiedenes richtiges Handeln seien auch künftig das Gebot der Stunde. Das Bistum werde deshalb sein Präventionsprogramm ausbauen.
An die staatliche Seite richtete Fürst die Bitte, die Zertifizierung von Einrichtungen zu ermöglichen, die sich in der Prävention sexuellen Missbrauchs angemessen und kompetent verhielten - ähnlich wie beim audit "berufundfamilie" der gemeinnützigen Hertie Stiftung oder beim EU-Öko-Audit EMAS.