Der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, hat zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Technologie-Entwicklungen aufgerufen. "Noch nie in der Geschichte der Menschheit haben uns Technologie und Wissenschaft derartige Verbesserungen unserer Lebensqualität gebracht", sagte Huber am Freitag anlässlich des Auftakts zum 10. Europäischen Katholischen China Kolloquiums in Siegburg. Gleichzeitig seien die Menschen noch nie so sehr in Gefahr gewesen, von diesen Technologien beherrscht und gelenkt zu werden.
Gerade an den Entwicklungen in China werde das in drastischer Weise deutlich. Huber ist auch Vorsitzender des China-Zentrums.
Huber: "Diktat des wirtschaftlichen Nutzens"
Die Menschheit steht nach den Worten des missio-Präsidenten heute vor einem Scheideweg. "Wir müssen entscheiden, ob wir die enormen Möglichkeiten der Technologien verantwortungsvoll nutzen oder die Entwicklungen rein unter das Diktat des wirtschaftlichen Nutzens stellen." Gerade am Beispiel China werde dies in drastischer Weise deutlich. So habe China die Industrieländer bereits abgehängt oder sei dabei, diese abzuhängen. Chinesische Tech-Unternehmen würden mit Milliarden gefördert und expandierten nach Plan.
Doch die individuellen Freiheiten der Chinesen gerieten dabei immer mehr ins Hintertreffen, erinnerte Huber. Der Druck auf den Einzelnen sei enorm. Das spürten auch die Christen. Mit kritischem Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen zu schauen sei aber nicht erwünscht.
Das Europäische Katholische China Kolloquium findet im nordrhein-westfälischen Siegburg vom 30. August bis 1. September statt. Es steht unter dem Motto "Laudato si, Technologie und Wissenschaft - Auswirkungen mit Blick auf die Kirche in China".