Die Gesamtzahl der Katholiken im Nordbistum, das Schleswig-Holstein, Hamburg und den Landesteil Mecklenburg umfasst, sank um 8.500 auf 377.543.
"Die Erschütterung durch das Bekanntwerden sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche ist groß", sagte Erzbischof Stefan Heße. "Für viele Menschen war dies wohl der Anlass, unsere Kirche zu verlassen. Dennoch halte ich es für das einzig Richtige, den Weg der Prävention und Aufarbeitung weiterzugehen."
Reformen kommen schleppend voran
Er nehme auch wahr, so Heße, dass Menschen die Wandlungsfähigkeit der Kirche anzweifelten und den Reformprozess Synodaler Weg bisher als schleppend empfänden.
"Diese Rückmeldungen erhalte ich auch in meiner Online-Sprechstunde und ich bin dankbar, dass Menschen dies offen äußern." Letztlich hoffe er, dass es bei allem Ringen und Umbruch gelinge, "den Menschen die Tür zum Glauben offenzuhalten".
Bundesweiter ähnlicher Trend
Bundesweit zählte die katholische Kirche im vergangenen Jahr 21.645.875 Mitglieder, wie aus der am Montag veröffentlichten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz hervorgeht.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im März ihre Statistik veröffentlicht. Demnach zählte sie 19,72 Millionen Mitglieder. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gehört damit weniger als die Hälfte der Bundesbürger einer der beiden großen Kirchen an.
Die Christen bilden in Deutschland jedoch weiterhin die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft.