Das sind rund 593.000 Menschen oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit setzt sich ein jahrelanger Trend fort.
380.000 Protestanten und damit so viele wie im Vorjahr kehrten den Angaben zufolge der evangelischen Kirche den Rücken. Die Zahl der Sterbefälle lag noch darunter: bei 340.000. Demgegenüber standen rund 140.000 Taufen und 20.000 Aufnahmen.
Einbußen registrierten die Protestanten 2023 auch bei der Kirchensteuer. Das Gesamtaufkommen belief sich im vergangenen Jahr auf rund 5,9 Milliarden Euro, etwa 5,3 Prozent weniger als im Jahr davor. 2022 hatte es noch einen Anstieg von 4,1 Prozent gegeben.
"Werden eine kleinere und ärmere Kirche"
"Wir werden eine kleinere und ärmere Kirche, dieser Tatsache müssen wir uns stellen", erklärte die übergangsweise amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. "Auch mit weniger Mitgliedern bleibt es aber unsere Aufgabe, uns für Nächstenliebe, Menschlichkeit und die Weitergabe des christlichen Glaubens einzusetzen."
Viele Menschen hätten nach wie vor hohe Erwartungen an die Kirchen, wie aus der jüngsten Mitgliedschaftsuntersuchung hervorgehe. Dies gelte besonders hinsichtlich ihres Einsatzes für Arme, Kranke, Bedürftige und Gerechtigkeit in der Welt.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht ihre Austrittszahlen in der Regel erst im Sommer. Ihr gehörten Ende 2022 rund 20,9 Millionen Mitglieder an. In dem Jahr gab es bei den Katholiken mit 522.821 die bislang meisten Austritte.