Entsprechend äußerte sich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag in Berlin.
Das am Donnerstag öffentlich gewordene Zögern einiger Bischöfe, den geplanten Synodalen Ausschuss mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten, sei irritierend. "Eine überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat auf dem Synodalen Weg für die Synodalen Ausschuss gestimmt. Wortbruch macht die Glaubwürdigkeit kaputt", warnte Stetter-Karp.
Geben die Bischöfe finanzielle Mittel frei?
Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hatte berichtet, dass ein Finanzbeschluss zu Personal und Sachmitteln für den Reformprozess Synodaler Weg vertagt wurde und einige Bischöfe dafür keine Mittel freigeben wollen. Es handelt sich demnach um einen höheren sechsstelligen Betrag. Am 19. und 20. Juni kommen die Bischöfe das nächste Mal zu ihrem Ständigen Rat zusammen.
Im Synodalen Weg hatten Bischöfe und Laien in Deutschland als Konsequenz aus den Missbrauchsskandalen seit Dezember 2019 in mehreren Runden Reformen miteinander besprochen. Es ging um mehr Kontrolle bischöflicher Macht, Frauenrechte und einen angemessenen Umgang mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten.
Der Prozess gemeinsamen Beratens und auch Entscheidens soll über einen Zwischenschritt in Gestalt eines Synodalen Ausschusses 2026 in einen dauerhaften Synodalen Rat münden.
ZdK will Reformweg weiter fortsetzen
Stetter-Karp erklärte weiter, offensichtlich habe das Misstrauen von Vatikanvertretern gegen den Synodalen Weg in Deutschland seine Wirkung getan. Es sei aber falsch, Vermutungen zu glauben, die mit der realen Arbeit nichts zu tun hätten. Weder werde der Synodale Ausschuss den Bischöfen schaden noch ihr Amt beschädigen.
"Es geht um die Fortsetzung des erfolgreichen Weges, den wir zusammen mit den deutschen Bischöfen beschritten haben. Nur durch Reformen, wie wir sie in drei Jahren auf dem Synodalen Weg besprochen haben, können die Ursachen des Missbrauchsskandals nachhaltig bearbeitet werden", so Stetter-Karp. Und: "Die katholische Zivilgesellschaft will weitergehen, der Kirche eine Zukunft geben - gemeinsam mit den deutschen Bischöfen."
ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose appellierte an die Bischöfe, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht wegzuducken. Er vertraue darauf, dass die Bischofskonferenz sich nicht von wenigen Bischöfen blockieren lasse in ihrem Anliegen, die Beschlüsse des Synodalen Weges jetzt konkret werden zu lassen.