ZdK appelliert an Bischöfe wegen Finanzierung des Reformwegs

Geld für Synodalen Weg freigeben

Katholische Laien haben von den Bischöfen die Freigabe von Finanzmitteln für vereinbarte Reformen gefordert. "Wir erwarten, dass die deutschen Bischöfe den Reformprozess des Synodalen Weges fortsetzen", forderte Irme Stetter-Karp.

Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing / © Maximilian von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing / © Maximilian von Lachner ( SW )

Entsprechend äußerte sich die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag in Berlin.

Das am Donnerstag öffentlich gewordene Zögern einiger Bischöfe, den geplanten Synodalen Ausschuss mit den nötigen Finanzmitteln auszustatten, sei irritierend. "Eine überwältigende Mehrheit der Bischöfe hat auf dem Synodalen Weg für die Synodalen Ausschuss gestimmt. Wortbruch macht die Glaubwürdigkeit kaputt", warnte Stetter-Karp.

Geben die Bischöfe finanzielle Mittel frei?

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hatte berichtet, dass ein Finanzbeschluss zu Personal und Sachmitteln für den Reformprozess Synodaler Weg vertagt wurde und einige Bischöfe dafür keine Mittel freigeben wollen. Es handelt sich demnach um einen höheren sechsstelligen Betrag. Am 19. und 20. Juni kommen die Bischöfe das nächste Mal zu ihrem Ständigen Rat zusammen.

Deutsche Bischöfe unterwegs (Archivbild) / © Harald Oppitz (KNA)
Deutsche Bischöfe unterwegs (Archivbild) / © Harald Oppitz ( KNA )

Im Synodalen Weg hatten Bischöfe und Laien in Deutschland als Konsequenz aus den Missbrauchsskandalen seit Dezember 2019 in mehreren Runden Reformen miteinander besprochen. Es ging um mehr Kontrolle bischöflicher Macht, Frauenrechte und einen angemessenen Umgang mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten.

Der Prozess gemeinsamen Beratens und auch Entscheidens soll über einen Zwischenschritt in Gestalt eines Synodalen Ausschusses 2026 in einen dauerhaften Synodalen Rat münden.

ZdK will Reformweg weiter fortsetzen

Stetter-Karp erklärte weiter, offensichtlich habe das Misstrauen von Vatikanvertretern gegen den Synodalen Weg in Deutschland seine Wirkung getan. Es sei aber falsch, Vermutungen zu glauben, die mit der realen Arbeit nichts zu tun hätten. Weder werde der Synodale Ausschuss den Bischöfen schaden noch ihr Amt beschädigen.

Irme Stetter-Karp / © Peter Kneffel (dpa)
Irme Stetter-Karp / © Peter Kneffel ( dpa )

"Es geht um die Fortsetzung des erfolgreichen Weges, den wir zusammen mit den deutschen Bischöfen beschritten haben. Nur durch Reformen, wie wir sie in drei Jahren auf dem Synodalen Weg besprochen haben, können die Ursachen des Missbrauchsskandals nachhaltig bearbeitet werden", so Stetter-Karp. Und: "Die katholische Zivilgesellschaft will weitergehen, der Kirche eine Zukunft geben - gemeinsam mit den deutschen Bischöfen."

ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose appellierte an die Bischöfe, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht wegzuducken. Er vertraue darauf, dass die Bischofskonferenz sich nicht von wenigen Bischöfen blockieren lasse in ihrem Anliegen, die Beschlüsse des Synodalen Weges jetzt konkret werden zu lassen. 

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA