ZdK-Präsidentin betont Reformbedarf in der Kirche

"Allenfalls Bild aus dem vorletzten Jahrhundert"

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, sieht Frauen in der Kirche weiterhin diskriminiert. Vor Ort in den Gemeinden gebe es Ungeduld hinsichtlich ausbleibender Reformen.

Symbolbild Reformen; Eine Frau trägt eine Weste mit der Aufschrift Frauen. Macht. Zukunft. / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Reformen; Eine Frau trägt eine Weste mit der Aufschrift Frauen. Macht. Zukunft. / © Harald Oppitz ( KNA )
Irme Stetter-Karp / © Julia Steinbrecht (KNA)
Irme Stetter-Karp / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Es sei "allenfalls ein Bild aus dem vorletzten Jahrhundert, Menschen nicht nach ihrer Kompetenz zu beurteilen, sondern nach ihrem Geschlecht", sagte Stetter-Karp am Mittwoch im Deutschlandfunk vor Beginn des Katholikentages in Stuttgart.

Ungeduld in den Gemeinden

Die ZdK-Präsidentin sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen ausbleibenden Reformen in der katholischen Kirche und anhaltend hohen Austrittszahlen. Es gebe "mitten in den Gemeinden sehr viel Ungeduld". Bei den nächsten Vollversammlungen des Synodalen Weges im September und März, bei dem Geistliche und Laienvertreter über Veränderungen in der katholischen Kirche in Deutschland beraten, müsse ein Schalter umgelegt werden. Als zentrale Bereiche nannte Stetter-Karp die Macht- und Gewaltenteilung sowie die katholische Sexualmoral.

Der 102. Deutsche Katholikentag beginnt am frühen Abend in Stuttgart. Unter dem Leitwort "leben teilen" soll fünf Tage lang über Innerkirchliches, aber auch Themen wie Klimawandel, Flucht und globale Sicherheit diskutiert werden. Ein Schwerpunkt ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die europäische Friedensordnung. Zum Eröffnungsgottesdienst wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet.
 

Quelle:
epd