Die ZdK-Präsidentin äußerte sich in ihrem Bericht "wütend" über die jüngsten Reaktionen einiger Bischöfe und Kurienkardinäle auf die Beschlüsse des deutschen Reformdialogs Synodaler Weg, etwa die Absage aus Rom an eine Taufvollmacht für Laien. "Wir erleben eine Kirche, in der Männer ihre Macht zementieren", sagte sie.
Reformbeschlüsse umsetzen
"Als absolutistisches Machtsystem muss diese Kirche ein Ende finden", fügte sie hinzu. "Es braucht eine tiefgreifende Transformation im besten synodalen Sinne." Der "Wind des Wandels" müsse "bis in die letzten Winkel dieses verkrusteten Systems hineinwehen".
Die ZdK-Präsidentin betonte, sie bestehe darauf, dass die Beschlüsse des Synodalen Wegs in allen deutschen Diözesen umgesetzt würden. Sie setze darauf, dass der zur Fortsetzung gemeinsamer Beratungen und Entscheidungen zwischen Bischöfen und Laien initiierte Synodale Ausschuss im November wie geplant seine Arbeit aufnehmen werde.
Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
Kritisch äußerte sich Stetter-Karp zum Stand der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den deutschen Bistümern. "Es wirkt wie Hohn, dass einige Bischöfe bis heute keine Notwendigkeit einer Hellfeldstudie in ihrem Verantwortungsbereich sehen." Auch fehle bisher der Rückhalt für eine bundesweite Dunkelfeldstudie, wie sie der Leiter der MHG-Studie, Harald Dreßing, mehrfach gefordert habe.
Das lasse an einem flächendeckenden Aufklärungswillen zweifeln.