Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges beliefen sich nach Schätzungen auf über 1,2 Billionen US-Dollar (1 Billion Euro), teilte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main mit.
Weitere 1,7 Billionen Dollar Folgekosten kämen bis 2035 hinzu - unter der günstigsten Bedingung, dass der Krieg heute beendet würde.
Im Krieg aufgewachsen
Als Leidtragende werden besonders Kinder und Jugendliche genannt. Der heranwachsenden Generation würden durch verlorene Bildung und Gesundheit entscheidende Schäden zugefügt, einschließlich einer um 13 Jahre verringerten Lebenserwartung, heißt es in dem Bericht "Ein zu hoher Preis: die Kosten des Konflikts für Syriens Kinder", den das Hilfswerk vorlegte.
Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, sprach von schwindelerregenden und generationsübergreifenden Kosten: "Ohne bedeutende, nachhaltige Hilfen werden die Kinder nicht in der Lage sein, den Wiederaufbau des Landes wirksam zu unterstützen, sobald der Krieg beendet ist."
Angriffe auf Schulen
Syrien hat den Angaben zufolge unter allen Konfliktgebieten die meisten Angriffe auf Schulen und Gesundheitseinrichtungen erlebt. Schätzungen zufolge mussten 82 Prozent der Kinder, die von bewaffneten Gruppen rekrutiert wurden, in direkte Kampfeinsätze gehen.
25 Prozent der Kinder waren unter 15 Jahre alt. Seit Beginn des Konflikts 2011 wurden etwa 55.000 Kinder getötet, einige durch Hinrichtung oder Folter. Viele Mädchen hätten Angst vor sexueller Gewalt, und Kinderehen hätten massiv zugenommen, erklärte World Vision.
Trauriges Jubiläum
Der Syrien-Krieg begann Mitte März 2011 mit einem Volksaufstand gegen das Regime von Baschar al-Assad. Sicherheitskräfte gingen mit Gewalt gegen Demonstranten vor.
In der Folge eroberten Rebellen und Terrorgruppen weite Teile des Landes. Mit Hilfe Russlands und des Irans gewann Assad die meisten Gebiete zurück. In die Kämpfe griffen auch die USA, die Türkei und weitere Länder ein.