Zentralrat der Juden hält Hochschul-Besetzung in Berlin für skandalös

Büste von jüdischer Namensgeberin beschmiert

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Besetzung der Berliner Alice-Salomon-Hochschule durch antisemitische Aktivisten aus der Pro-Palästina-Szene kritisiert. Was seit Beginn der Woche an der ASH vor sich gehe, sei skandalös.

"Friede der Welt - Tod dem Imperialismus" ist nur ein Slogan, den Palästina Aktivisten bei der Besetzung des Hörsaals in der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf aus dem Fenster hängen haben. / © Annette Riedl (dpa)
"Friede der Welt - Tod dem Imperialismus" ist nur ein Slogan, den Palästina Aktivisten bei der Besetzung des Hörsaals in der Alice-Salomon-Hochschule in Hellersdorf aus dem Fenster hängen haben. / © Annette Riedl ( dpa )

Das erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. "Wenn eine Rektorin an ihrer Hochschule Terrorverherrlicher und Hamas-Liebhaber gewähren lässt und sie als weniger bedrohlich als unsere Polizei empfindet, ist das für mich völlig unverständlich", sagte Schuster: "Mir läuft ein Schauder über den Rücken bei dem Gedanken, dass hier ausgerechnet Sozialarbeiter ausgebildet werden sollen."

Seit Anfang der Woche ist der Hörsaal der Hochschule von israelfeindlichen Pro-Palästina-Aktivisten besetzt. Auf Bannern werden die terroristische Hamas und der Kampf gegen Israel verherrlicht. Auch wurde die Büste der jüdischen Namensgeberin der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) mit einem Palästinensertuch umhüllt und mit dem Schriftzug "Palestine" beschmiert.

Polizeipräsenz sei bedrohlich

Die Hochschule duldete bislang die Besetzung. ASH-Präsidentin Bettina Völter verteidigte die Besetzer und bezeichnete stattdessen die Präsenz der Polizei vor dem Gebäude als "bedrohlich", wie in einem Video zu sehen war.

Das war unter anderem von Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) kritisiert worden. Laut Czyborra hat die Hochschule den Besetzern bis Freitag eingeräumt, die Räumlichkeiten für einen friedlichen Dialog zu nutzen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin war die Hochschule am Freitagvormittag weiter besetzt.

Starke Zunahme von Antisemitismus an Schulen

Der Terror der Hamas in Israel heizt offenbar auch Konflikte auf deutschen Schulhöfen an. Seit dem Terrorkrieg der Hamassei an Schulen eine starke Zunahme von antisemitischen, israelfeindlichen und islamistischen Parolen zu beobachten, sagte die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, der Zeitung "Tagesspiegel". "Antisemitische Einstellungen und Verschwörungsmythen sind leider auch in muslimischen Communities weit verbreitet", so Ataman.

Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Die Publizistin Ferda Ataman nach ihrer Wahl zur Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung im Deutschen Bundestag. Ataman will Sonderregelungen für kirchliche Arbeitgeber einschränken. / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )
Quelle:
epd

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