"Der 7. Oktober ist eine krasse Zäsur. Er hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Zusammenleben hier", sagte der 40-Jährige am Mittwoch bei der Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration in Berlin.
Jüdische Studierende in Deutschland hätten inzwischen Angst, an die Universität zu gehen, weil sie dort Repressionen durch Kommilitonen ausgesetzt seien. Auch an Schulen würden jüdische Schülerinnen und Schüler tagtäglich bedroht, unterstrich Botman. Der Eurovision Song Contest in Schweden, bei dem eine 20-jährige israelische Künstlerin massiv bedroht worden sei, habe jüngst deutlich gemacht, wie dramatisch die Situation im Kunst- und Kulturbereich sei, so Botmann. "Viele Kräfte sind entfesselt worden."
Dramatische Situation
Daniel Botmann kam in Tel Aviv zur Welt. Doch bald nach seiner Geburt zog er mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder nach Deutschland, wo er in Trier aufwuchs. Er ist Rechtsanwalt und vielfältig engagiert, unter anderem in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit oder in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Zur Initiative kulturelle Integration unter Moderation des Deutschen Kulturrats gehören Organisationen der Zivilgesellschaft, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartner, Länder und kommunale Spitzenverbände.