Im Deutschlandfunk sagte er am Samstag, ohne Zweifel gebe es Muslime, die sich antisemitisch verhielten und Judenhass predigten. Aber jede Form von Menschenfeindlichkeit müsse bekämpft werden. Und immer wieder müsse man klarmachen, dass es auch "im Islam eine Sünde ist, Judenhass und Antisemitismus zu verbreiten".
Muslimische Verbände sollen Schweigen brechen
Diese Botschaft komme noch nicht bei allen in den muslimischen Gemeinden an, so Mazyek weiter. Und er wünsche sich, dass noch viel mehr muslimische Verbände ihr Schweigen brechen und sich klarer positionieren würden in dieser Richtung.
Zugleich warnte er vor einer Pauschalisierung. Natürlich müssten antisemitische Verstöße bei pro-palästinensischen Protesten geahndet werden. Diese hätten dort nichts zu suchen.
Allerdings forderten viele Demonstranten lediglich einen Waffenstillstand oder humanitäre Hilfe im Gazastreifen. Zudem gebe es viele Aufrufe zu Friedensgebeten oder zu Schweigeminuten. Dies dürfe nicht alles in einen Topf geworfen werden.
Auch Rassismus gegen Muslime habe zugenommen
Mazyek ergänzte mit Blick auf die am Wochenende geplanten Demonstrationen, der Zentralrat appelliere an alle, genau zu überlegen, an welchen Veranstaltungen sie sich beteiligen wollten und wer dort noch auf die Straße gehe: "Passt auf, wo ihr mitlauft!"
Der Zentralrats-Vorsitzende fügte hinzu, auch der Alltagsrassismus gegen Muslime in Deutschland habe stark zugenommen. Erst am Freitag hätten zwei Moscheen Hassbriefe mit verbrannten Koranseiten erhalten. Dies sei eine generell gefährliche Entwicklung, gegen die vorgegangen werden müsse.