Bistum Eichstätt sieht durch Forschungen in Israel ersten Bischof bestätigt

Zeuge aus dem achten Jahrhundert

Das Bistum Eichstätt sieht seinen Patron Willibald in dessen Geschichtsschreibung bestätigt. Dieser habe einst ganz korrekt berichtet, zitierte die Diözese am Donnerstag den Eichstätter Kirchenhistoriker Ernst Reiter.

Willibaldsbrunnen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. / © Sebastian Widmann (KNA)
Willibaldsbrunnen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. / © Sebastian Widmann ( KNA )

Reiter bezog sich demnach auf einen vor rund drei Wochen bekanntgewordenen Fund in Israel. Archäologen hatten dort Überreste einer mindestens 1.500 Jahre alten Kirche entdeckt, die über dem Geburtshaus der Apostel Petrus und Andreas gestanden haben soll. "Die Forscher berufen sich dabei auf einen Zeugen aus dem 8. Jahrhundert - auf den heiligen Willibald, den ersten Bischof der Diözese Eichstätt", teilte das Bistum jetzt mit.

Pilger im Heiligen Land

Tatsächlich war Willibald (wohl 700-787) als Pilger im Heiligen Land unterwegs, wie das Bistum erklärte. "In seiner Reisebeschreibung, die er später der Nonne Hugeburc diktiert hatte, schildert er, wie er am Nordufer des Sees Genezareth nach Kapernaum kommt und weiter nach Betsaida zieht - der Ort, aus dem Petrus und Andreas stammen." Dort befinde sich jetzt eine Kirche, wo früher ihr Haus gestanden habe, so Willibald damals weiter.

Unumstritten sei der aktuelle Kirchenfund allerdings nicht, heißt es vom Bistum. Kritikern zufolge gebe es keine Beweise, dass an dieser Stelle tatsächlich Betsaida gelegen habe. Doch wenn die Forscher recht hätten und die Überreste der 20 mal 30 Meter großen Kirche tatsächlich zu jenem Gotteshaus gehörten, die über der Geburtsstätte der Apostel Petrus und Andreas gestanden habe, dann müssten Reste dieses Hauses unter der Kirche nachweisbar sein. Deswegen werde nun weiter gegraben.


Quelle:
KNA