Haftbefehl gegen vom Vatikan angeklagten Manager aufgehoben

Zurück an eine niedere Instanz verwiesen

Der Oberste Kassationsgerichtshof in Italien hat einen Haftbefehl gegen den vom Vatikan angeklagten Finanzmanager Gianluigi Torzi aufgehoben. Medienberichten zufolge verwies das Gericht die Angelegenheit zurück an eine niedere Instanz.

Insignien weltlicher Gerichtsbarkeit: Hammer, Justitia und Aktenstapel. / © Volker Hartmann (dpa)
Insignien weltlicher Gerichtsbarkeit: Hammer, Justitia und Aktenstapel. / © Volker Hartmann ( dpa )

Dort müsse nun darüber entschieden werden, ob der international wirksame Haftbefehl gegen den in London lebenden Italiener in Kraft bleibe oder nicht.

Die Gründe für den Beschluss der Richter sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Die Anwälte des Managers werteten die vorläufige Aufhebung indes als wichtigen Schritt, um die Unschuld ihres Mandanten zu beweisen. Dies zeige "die Haltlosigkeit der von der vatikanischen Justiz entwickelten Anklage", hieß es in einer Stellungnahme der Anwälte.

Verwickelt in Finanzskandal des vatikanischen Staatssekretariats

Torzi ist in einen Finanzskandal des vatikanischen Staatssekretariats verwickelt. Im Juli hatte im Vatikan ein aufsehenerregender Strafprozess begonnen, der die Hintergründe eines verlustreichen Immobiliengeschäfts in London klären soll. Zu den Angeklagten zählt auch Torzi. Ihm wird Erpressung, Unterschlagung, Betrug, Veruntreuung und Geldwäsche vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Rom ermittelt ebenfalls in dieser Angelegenheit; eine eventuelle Auslieferung Torzis aus England in den Vatikan könnte allenfalls über Italien erfolgen.


Quelle:
KNA