Zwei Freikirchen bleiben im Visier des Verfassungsschutzes

Gegen Menschenwürde und Demokratie

Die "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim" und die "Evangelische Freikirche Riedlingen" werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Beide Gemeinden gehören nicht dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland an.

Menschen sitzen in der Kirche / © Redaktion93 (shutterstock)
Menschen sitzen in der Kirche / © Redaktion93 ( shutterstock )

Die Äußerungen richteten sich hauptsächlich gegen die Menschenwürde, heißt es im am Donnerstag in Stuttgart veröffentlichten baden-württembergischen Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2023.

Der im US-amerikanischen Arizona lebende Prediger Anselm Urban, dessen Predigten in die Gemeinde übertragen werden, habe vor einem Jahr geäußert, der Staat solle homosexuelle Menschen vernichten.

Delegitimierung des Staates

Urban habe auch den Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und die evangelische Dekanin Christiane Quincke verbal angegriffen. Dabei habe er die Worte "Schwuchteln", "Vieh", "Flachpfeifen", "Fahr doch zur Hölle" und "gib dir die Kugel" verwendet. Die Gemeinde betreibe die Delegitimierung des Staates und lehne die demokratische Willensbildung grundsätzlich ab.

Die "Evangelische Freikirche Riedlingen" und ihr Prediger Jakob Tscharntke verbreiteten extremistische Verschwörungsideologien, heißt es im Verfassungsschutzbericht. Die Predigten hätten im Internet eine hohe Reichweite, gleichzeitig würden Politiker verächtlich gemacht und dämonisiert. Allerdings gebe es in der Gemeinde einen Richtungskampf, ein Teil wolle Tscharntke die Freikirche nicht überlassen.

Beide Gemeinden gehören nicht dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland an. Der Bund hatte sich bereits von den Äußerungen der Gemeinden distanziert, bevor der Verfassungsschutz die Beobachtung übernahm.

 

Quelle:
epd