40 Tage nach Ostern feiern die Christen das Fest Christi Himmelfahrt. Das Geschehen ist in der Bibel beschrieben, sowohl im Lukas-Evangelium als auch in der von Lukas verfassten Apostelgeschichte. Nachdem Jesus mit seinen Jüngern gesprochen hatte, so heißt es dort, "wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken".
Die Himmelfahrt, erläutert der Weltkatechismus, meint den «endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit". Dies wird im biblischen Sprachgebrauch durch die Rede von der Wolke und vom Himmel ausgedrückt.
Die Feier der Himmelfahrt Christi war in den ersten Jahrhunderten mit dem Pfingstfest verbunden. Seit dem vierten Jahrhundert entwickelte sich ein eigenständiges Fest. In Deutschland ist Christi Himmelfahrt gesetzlicher Feiertag. Im Umfeld des Himmelfahrtstages finden an vielen Orten Prozessionen durch Felder oder Weinberge statt, in denen die Gläubigen um ein gutes Erntejahr beten.
Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Berichte, wonach diese Umzüge ihren religiösen Sinn verloren und in Trinkgelagen endeten. Daraus entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert in manchen Großstädten "Schinkentouren": Fuhrunternehmer organisierten Ausflugsfahrten mit Pferdefuhrwerken aufs Land. Frauen waren bei diesen Herrenpartien nicht zugelassen. In den 1930er Jahren propagierten holländische Zigarrenfabrikanten und Metzger am Himmelfahrtstag den "Vatertag" als Gegenstück zum etablierten Muttertag. (KNA)