Die umkämpfte Region Idlib ist zurzeit das Symbol der syrischen Tragödie. In dem Gouvernement lebten bis zu Beginn des Bürgerkriegs 2011 rund 1,8 Millionen Menschen. Inzwischen ist die Einwohnerzahl durch viele Flüchtlinge auf rund drei Millionen angewachsen.
Das Gebiet im Nordwesten Syriens grenzt an die Türkei und gilt als die letzte Hochburg islamistischer Rebellen um die Allianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS). Aber auch viele andere Regimegegner und eher der Türkei nahestehende Milizen sind hierher gezogen. Wo einst Getreide, Oliven oder Obst angebaut wurden, sind Hunderttausende Menschen auf der Flucht und suchen Schutz vor Angriffen.
Noch im September 2018 hatten sich Russland und die Türkei auf eine entmilitarisierte Zone rund um Idlib geeinigt. Damit sollte eine Offensive des Assad-Regimes auf die Region verhindert werden. Gleichzeitig sollte die HTS entwaffnet und aufgelöst werden. Das aber erfolgte nicht.
Im April trafen sich Russland, Türkei und der Iran erneut - ohne Ergebnis. Seitdem gibt es immer wieder Angriffe syrischer und auch russischer Luftwaffe auf die Region. Die UN rechnen damit, dass bis zu einer Million Menschen in Richtung Türkei fliehen könnten. (epd/Stand: 21.06.2019)