Das in Köln ansässige Kolpingwerk Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern. Katholische und evangelische Christen engagieren sich im Rahmen des Verbandes in Gesellschaft, Politik und Kirche. So sind derzeit nach eigenen Angaben 35 Kolpingmitglieder Bundestagsabgeordnete.
Schwerpunkte des Engagements sind die Arbeit für junge Menschen, Arbeitswelt, für Familie und die "Eine Welt". Die Arbeit des katholischen Sozialverbandes vollzieht sich vor allem in den Kolpingfamilien auf Pfarr- und Ortsebene; davon gibt es bundesweit etwa 2.300. Zu den Angeboten gehören aber auch 230 Kolpinghäuser, 22 Bildungsunternehmen mit 150 Einrichtungen sowie zahlreiche Familienferienstätten.
Traditionelle Zielgruppe waren zunächst die Handwerker. In den zurückliegenden Jahrzehnten öffnete sich Kolping auch für andere Berufsgruppen, Jugendliche und Frauen. 1968 entstand der "Kolping Sozial- und Entwicklungshilfeverein", der innerverbandlich die Projekte für die so genannte Dritte Welt koordiniert.
Der 1850 gegründete Zusammenschluss ist nach dem 1813 in Kerpen geborenen Schuhmachergesellen und späteren Geistlichen Adolph Kolping (1813-1865) benannt, der Mitte des vergangenen Jahrhunderts - der Zeit des Übergangs von der ständisch organisierten Gesellschaft zur Industriegesellschaft - zum Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung wurde und deutschlandweit mehrere Hundert Gesellenvereine ins Leben rief. 1991 wurde Kolping von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. (kna)