Leitkultur

Debatte um Leitkultur in Deutschland / © Jens Kalaene (dpa)
Debatte um Leitkultur in Deutschland / © Jens Kalaene ( dpa )

Der Begriff "Leitkultur" ist seit seiner Einführung in die politische Debatte umstritten. Im Oktober 2000 forderte der damalige CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz, Einwanderer müssten sich an die "freiheitliche deutsche Leitkultur" anpassen. Dazu zählte Merz vor allem das Grundgesetz, die deutsche Sprache und Werte wie Gleichberechtigung. Kritiker hielten seinen Vorstoß für unsinnig und - auch aus historischen Gründen - für problematisch.

Den Begriff erstmals verwendet hatte der syrischstämmige Islamforscher Bassam Tibi von der Universität Göttingen. Er plädierte 1998 für eine "europäische Leitkultur", wozu etwa Menschenrechte, Toleranz und die Trennung von Politik und Religion gehörten. Seither wird der Begriff "Leitkultur" immer wieder aufgebracht, wenn es um die Frage geht, in welchem Maße sich Migranten in Deutschland integrieren sollten. (dpa/01.05.2017)