Die religiöse Landschaft in Deutschland ist in den vergangenen Jahren immer bunter geworden. Genaue Zahlen sind allerdings teilweise schwer zu ermitteln, weil nur die christlichen Kirchen genaue Statistiken über ihre Mitglieder führen. Bei Volkszählungen wird die Religionszugehörigkeit der Bürger nicht ermittelt. Mehr als 36 Prozent der Bundesbürger gelten als konfessionslos und ohne Religionszugehörigkeit.
Bundesweit hatte die katholische Kirche 2017 nach eigenen Angaben 23,3 Millionen Mitglieder, was 28,2 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bezifferte die Zahl ihrer Mitglieder auf 21,5 Millionen, ein Anteil von etwa 26 Prozent. Die Zahl der Mitglieder der orthodoxen, orientalischen und unierten Kirchen in Deutschland wird auf insgesamt rund 2 Millionen Christen geschätzt.
Bezüglich der Zahl der Muslime gibt es nur grobe Schätzungen. Das liegt daran, dass der Organisationsgrad in Gemeinden, Vereinen und Verbänden nur relativ gering ist. Auch ist unklar, wie viele ihre Religion tatsächlich praktizieren und sich als gläubige Muslime verstehen. Viele Studien sind zudem mehrere Jahre alt, haben deshalb die Religionszugehörigkeit vieler Flüchtlinge noch nicht einbezogen. Wissenschaftler gehen im Allgemeinen von rund 4,5 Millionen Muslimen in Deutschland aus.
Die jüdischen Gemeinden in Deutschland haben nach Angaben des Zentralrats der Juden rund 100.000 Mitglieder. Darüber hinaus gibt es allerdings auch weitere Juden ohne Gemeindezugehörigkeit.
Zur Zahl der Buddhisten gibt es nur grobe Schätzungen und Hochrechnungen, die sich auf die Zahl zugewanderter Menschen etwa aus Vietnam, Sri Lanka, Thailand oder Südkorea beziehen. Der Buddhistische Dachverband beziffert die Zahl der asiatischen Buddhisten in Deutschland mit 230.000 bis 250.000 Menschen. Die Zahl der Hinduisten wird auf etwa 100.000 geschätzt. (kna, 23.08.2018)