Der Papst hat seine Nahost-Reise Richtung Libanon fortgesetzt. Dort legt Leo XIV. einen neuen thematischen Schwerpunkt. Während es in der Türkei noch vor allem um Einheit und Dialog ging, steht in Beirut der Frieden im Vordergrund.

Auf seiner ersten Auslandsreise erlebt Papst Leo XIV. viele Premieren. Auch die rund achtzig mitreisenden Medienschaffenden erlebten am Sonntag etwas Besonderes: die erste "fliegende Pressekonferenz" des neuen Papstes.

Mit Spannung wurde die Reise des neuen Papstes in die Türkei und in den Libanon erwartet. Am Donnerstag begann die Auslandsreise von Leo XIV. mit einem Besuch in Ankara und Istanbul. Er erwies sich auf Anhieb als Diplomat in Weiß.

Der Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas und Papst Leo XIV. haben sich in einer Privataudienz erstmals persönlich getroffen. Zuvor hatte Abbas am Grab von Papst Franziskus einen Blumenstrauß als Zeichen seiner Dankbarkeit niedergelegt.

Miteinander gesprochen haben Papst und Palästinenser-Präsident bereits vor Monaten. Nun soll ein erstes persönliches Treffen im Vatikan folgen. Leo XIV. wird Abbas zu einer Privataudienz am Donnerstag empfangen.

Die Waffenruhe zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel hält an. Wie geht es nun weiter in dem Konflikt? Experten wie der Politologe und ZdK-Generalsekretär Marc Frings halten den Weg zum Frieden noch für recht weit.

Nach dem angekündigten Waffenstillstandsabkommen für Gaza herrscht Erleichterung auch bei dem in Jerusalem lebenden Trierer Priester Stephan Wahl. Neben einem Kriegsende hofft er auf eine umfassende und unvoreingenommene Aufarbeitung.

Zwei Jahre sind vergangen und noch immer befinden sich 48 Geiseln in Gaza in Gefangenschaft. Anlässlich des Jahrestags wird ihre Freilassung gefordert und der Toten des 7. Oktober gedacht. Die Hoffnung ruht auf dem Friedensprozess.

Zwölf Jahre lang war die Papstresidenz in Castel Gandolfo verwaist. Und genauso fühlten sich auch die Menschen in dem Bergstädtchen. Doch Leo XIV. hat den Ort für Arbeit, Erholung und Medienstatements neu entdeckt.

Zum Abschluss vergewissern sich die Bischöfe in Fulda auf ihre Grundsätze. Ja zum Lebensschutz und zu Segensfeiern, Nein zu Gewaltspiralen in Nahost und zum verpflichtenden Wehrdienst. Selbstkritik gibt es in der Corona-Aufarbeitung.

Immer mehr Regierungen erkennen einen Staat Palästina an. Der höchste katholische Kirchenvertreter im Heiligen Land sieht dessen Umsetzung schwierig. Zwischen Israelis und Palästinensern gebe es "kein Vertrauen mehr".

Der Vatikan hat die Palästinensergebiete schon 2015 anerkannt und diplomatische Beziehungen aufgenommen. Nun meint der erste von dort stammende Papst, dass die USA wohl die letzten sein werden, die Palästina anerkennen.

In der vergangenen Woche sorgte ein Interview von Papst Leo XIV. für weltweite Schlagzeilen. Das beschäftigt auch die katholischen Bischöfe in Deutschland bei ihrer Herbstvollversammlung, wie deren Vorsitzender zum Auftakt betonte.

Papst Leo XIV. und die vatikanischen Chefdiplomaten haben Israels Präsident Isaac Herzog in Gesprächen ihre Position zur Beendigung des Gazakriegs vorgetragen. Zuvor kam es zu Unklarheiten bezüglich der Genese des Treffens.

Mit einem offenen Brief wendet sich die katholische Friedensbewegung Pax Christi an die Bundestagsabgeordneten. Das Ziel: die Anerkennung Palästinas als Staat. Auch eine Petition hat die Organisation gestartet.

Mit seiner Ankündigung, Palästina als Staat anzuerkennen, hat Frankreichs Präsident Macron für Debatten gesorgt. Der Vatikan ist diesen Schritt schon 2015 gegangen. Sein Chefdiplomat schwört auf die Zwei-Staaten-Lösung.

Mit Blick auf den Gazastreifen spricht der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor von einem "politischen Versagen auf ganzer Linie". Er betont dabei ausdrücklich, dass Misereor auch an der Seite der Israelis stehe.

Der höchste Vertreter der römisch-katholischen Kirche im Nahen Osten, der lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa drängt auf ein Ende des Krieges in Gaza. Die Not der Menschen sei kaum zu ertragen.

Unter Vermittlung der USA soll ein neuer Waffenstillstand im Gaza-Konflikt ausgehandelt werden. Der römisch-katholische Patriarch Pierbattista Pizzaballa rät nicht zu großen Hoffnungen. Eine mittelfristige Perspektive fehle.

Für Israels Regierung ist UN-Generalsekretär Antonio Guterres ein rotes Tuch. Zu Unrecht, meint der Portugiese. Völkerrecht und UN-Charta gälten auch in Nahost. Für Europa sieht er eine große Rolle und mahnt, Werte zu verteidigen.

Angst, Hunger und Müdigkeit prägen den Alltag der Menschen im Gazastreifen. Deshalb braucht es dringend Verhandlungserfolge, um den Krieg in Israel zu beenden, fordert Pierbattista Kardinal Pizzaballa.

Die Christen in Nahost sind für den emeritierten melkitischen Patriarchen Gregoire III. Laham der Garant des Weltfriedens. Ohne sie werde es zu einem Kampf der Zivilisationen zwischen dem arabischen Orient und dem Westen kommen.

Angesichts der europäischen Aufrüstungsdebatte mahnt der Vatikan zu Zurückhaltung. "Der Wiederaufrüstungs-Wettlauf, den wir erleben, ist äußerst riskant und gefährlich", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.