Das Kirchenoberhaupt nutzte die Begegnung mit jungen Patienten, Ärzten und Pflegekräften zum Protest gegen eine "Wegwerfkultur", deren Opfer gerade die Schwächsten und Gebrechlichsten seien. Angesichts der vielfältigen Krankheiten der Kinder, die an der Begegnung teilnahmen, bekannte er, er wolle mit ihnen "gemeinsam schweigen vor den Fragen, für die es keine unmittelbare Antwort gibt".
Begleitet wurde der Papst von Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo. Sie nannte die Klinik einen Ort, an dem die Worte Glaube, Hoffnung und Liebe einen besonderen Wert annähmen. Barmherzigkeit bedeute, aktive Zuwendung zum Nächsten zu lehren, sagte die Regierungschefin. Papst Franziskus unterstrich, der Dienst an Hilfsbedürftigen lasse seinerseits die Mitmenschlichkeit wachsen. "Wer Werke der Barmherzigkeit vollbringt, hat keine Angst vor dem Tod", sagte er.
Auf Tuchfühlung mit dem Papst
Franziskus nahm sich Zeit, viele der anwesenden 50 Kinder und Jugendlichen einzeln zu begrüßen und zu segnen. Anschließend traf er mit besonders schwer erkrankten kleinen Patienten und deren Eltern zusammen. Diese Begegnungen fanden in einem strikt privaten Rahmen statt. 1991 hatte auch der Vorvorgänger des Papstes, Johannes Paul II., das Krankenhaus besucht. Die Klinikkapelle bewahrt eine Reliquie von ihm auf.
Das Klinikum im Süden Krakaus ist die größte pädiatrische Fachklinik in Südpolen und zählt zu den ältesten Lehrinstituten für Kinderheilkunde weltweit. Jährlich werden dort 30.000 Kinder stationär und weitere 200.000 ambulant behandelt. Die Klinik war ein Vorreiter in der operativen Trennung siamesischer Zwillinge und ist auf die Behandlung von Verbrennungen und Herzinsuffizienz bei Kindern spezialisiert.