Papst Franziskus hat ein Ende der Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefordert. "In Gedanken bin ich bei den Einwohnern von Nord-Kivu, die jüngst von neuen Massakern getroffen wurden", sagte Franziskus am Montag auf dem Petersplatz nach seinem Angelus-Gebet zum Feiertag Mariä Himmelfahrt.
Sie litten schon seit langem, ohne dass dies wirklich beachtet werde. Das Schicksal vieler unschuldiger Menschen habe "leider kein Gewicht in der Weltöffentlichkeit", so der Papst weiter. Er hoffe, durch die Hilfe der Gottesmutter Maria könne bei allen Verständnis und Versöhnungswille geweckt werden.
Mehr als 1.100 Todesopfer
Laut EU-Parlament kamen seit Oktober 2014 in der Region Nord-Kivu mehr als 1.100 Menschen um; mehr als 1.400 verschwanden. Das Plenum des Parlaments hatte die Konfliktparteien im Juni aufgefordert, die Waffen niederzulegen und einen Dialog zu beginnen.
Am Gedenktag der "leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel" erinnerte der Papst zudem an Maria als "Königin des Friedens", der er erneut alle "Ängste und Schmerzen der Völker, die in vielen Teilen der Welt unschuldige Opfer der anhaltenden Konflikte sind", anvertraue.
Papst: Versklavung von Frauen und Kindern muss enden
Papst Franziskus hofft auf ein baldiges Ende der Versklavung von Frauen und Kindern. Er denke hier besonders an Opfer von Gewalt, an unmenschliche Kinderarbeit und an Frauen, "die gezwungen werden, ihren Körper und Geist der Begierde von Männern zu unterwerfen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag auf dem Petersplatz. Franziskus äußerte sich bei seinem Angelus-Gebet anlässlich des Feiertags Mariä Himmelfahrt. Die Gottesmutter erinnere an das Leid vieler Frauen, so der Papst. Bereits am Freitag hatte er bei einem Besuch von ehemaligen Zwangsprostituierten Menschenhandel und Zwangsprostitution kritisiert.
Sicherheitsvorkehrungen verstärkt
Beim Angelus-Gebet kontrollierten in diesem Jahr nach den Terroranschlägen in Europa vermehrt Polizisten. Die italienische Hauptstadt Rom hat zum Feiertag Mariä Himmelfahrt die Sicherheitsvorkehrungen weiter verstärkt. Polizisten kontrollierten besonders die Via dei Fori Imperiali, die Roms antike Sehenswürdigkeiten Forum Romanum und Kolosseum verbindet, berichtet die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" am Montag.
Ähnlich stark sind Sicherheitskräfte in der Via della Conciliazione vor dem Petersplatz und rund um den Petersdom vertreten, um Touristen und Pilger zu schützen, die im August und besonders rund um den Feiertag vermehrt Rom und den Vatikan besuchen. Papst Franziskus wird an Mariä Himmelfahrt um 12 Uhr das Angelus-Gebet auf dem Petersplatz sprechen.
Die bereits nach dem Anschlag von Nizza und der Ermordung eines Priesters nahe Rouen ausgeweiteten Sicherheitsmaßnahmen sollen Medienberichten zufolge vorerst bis Ende August gelten.