Zentralrat der Juden: AfD ist "Armutszeugnis für Deutschland"

Nach Wahl im Nordosten

Der Wahlerfolg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern ist nach Ansicht des Zentralrats der Juden in Deutschland ein "Armutszeugnis" für die Bundesrepublik. Leider sei die Taktik der Partei, Ressentiments zu schüren, aufgegangen.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger (dpa)
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger ( dpa )

Die AfD habe mit ihrer Taktik, Ressentiments gegen Minderheiten zu schüren und Parolen statt Lösungen anzubieten, leider Erfolg gehabt, sagte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Montag in Berlin. "Offenbar ist vielen Wählern nicht klar oder sie nehmen es billigend in Kauf, dass sich die AfD weder in Mecklenburg-Vorpommern noch bundesweit klar vom rechtsextremen Spektrum abgrenzt."

Angesichts des AfD-Erfolgs sollten die etablierten Parteien stärker als bisher auf die Sorgen und Nöte der Menschen eingehen, betonte Schuster. Zugleich sei es erfreulich, dass die NPD im Schweriner Landtag nicht mehr vertreten sein wird. Aber die NPD sei für viele Rechtsextreme weiterhin die Basis für Aktionen. "Ein Verbot der NPD halten wir nach wie vor für richtig und notwendig."


Quelle:
dpa