"Nach 16 Jahren des Herumfahrens frage ich mich, wer kann diesen Mann stoppen?", fragte der Papst vor den versammelten Ordensoberen der Benediktinischen Konföderation in Rom. Der 76jährige Wolf war von Amts wegen häufig auf Reisen.
Am Samstag wählen die Benediktiner einen Nachfolger für Notker Wolf, der das Amt als oberster Repräsentant von mehr als 20.000 Ordensmännern und -frauen nach 16 Jahren abgibt.
Das benediktinische Motto "Bete und arbeite" (Ora et labora) habe bis heute nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt und gelte für alle Mönche und Nonnen, so Franziskus. Sie müssten "ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Streben nach dem Absoluten und der Verpflichtung der täglichen Verantwortlichkeiten finden, zwischen der Ruhe der Kontemplation und der Lebhaftigkeit des Dienstes".
Ordensleute nicht abkapseln
Zugleich appellierte der Papst an die Äbte, sich durch Mitgliederschwund und Überalterung vieler Klöster nicht entmutigen zu lassen. Gerade dies sollte Ansporn sein, ihrem Ordensprofil treuzubleiben und neue Klöster zu gründen, betonte Franziskus. Auch ermahnte der Papst die Ordensleute, ihre Klausur, die Abgeschiedenheit von der Welt, nicht zu einer Abkapselung zu machen. Mit ihrer typischen Gastfreundschaft könnten die Benediktiner die Herzen jener erreichen, die sich in materieller oder spiritueller Armut befänden.
Weiter sagte der Papst, in einer Zeit, in der sich die katholische Kirche verstärkt auf das Wesentliche konzentrieren müsse, hätten Ordensleute eine besondere Verantwortung. Sie müssten die Oasen des Geistes lebendig halten, an denen Priester und Gläubige zu den Quellen der göttlichen Barmherzigkeit gelangen könnten.