Papst Franziskus hat Gewalt gegen Christen im Nahen Osten angeprangert. Viele Kirchen dort würden täglich Zeugen von "schrecklichen Gewaltakten durch fundamentalistischen Extremismus", sagte er im Vatikan. Armut, Ungerechtigkeit und soziale Ausgrenzung hätten zu "erbärmlichen Lebensumständen, kultureller und spiritueller Verwüstung" geführt. Begünstigt würden dadurch Manipulationen und Hass.
Als Ursachen für die Instabilität in der Region nannte Franziskus vor allem äußere Interessen und alte Konflikte. Der Papst sprach vor der gemischten Theologenkommission der katholischen Kirche und der orthodoxen Ostkirchen. Gemeinsam mit ihnen betete er für alle Geiseln und Opfer von Versklavung.
Eintracht und Hoffnung säen
Die Kirchen im Nahen Osten seien gefordert, Eintracht und Hoffnung zu säen, sagte Franziskus weiter. "Trösten wir mit dem Frieden der von Gott kommt, ein Frieden, den wir alle gemeinsam in eine verletzte und zerrissene Welt bringen müssen". Die christliche Antwort auf ein Umfeld, in dem "Gewalt wieder Gewalt hervorruft", könne nur die christliche Botschaft sein.
Der Papst bekundete den orthodoxen Christen im Nahen Osten seine Verbundenheit: "Euer Leid ist auch unser Leid". Er sagte weiter, im Tod für den Glauben sei die Einheit der Christen bereits erreicht: "Märtyrer und Heilige aller kirchlichen Traditionen sind in Christus bereits alle eins." Der Papst forderte seine Zuhörer zu einem stärkeren ökumenischen Engagement auf.