Marx erinnert zum Ramadan-Beginn an europäische Integration

"Helfen Sie mit, dass diese Idee Europas lebendig bleibt!"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnert in einem Grußwort an die Muslime in Deutschland zum Ramadan an die europäische Idee.

Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz ( KNA )

"Die europäische Integration, wie sie vor allem in der Europäischen Union Gestalt angenommen hat, stellt das erfolgreichste Friedens- und Freiheitsprojekt dar, das die Menschen in unserer Weltgegend je gesehen haben", schreibt Marx in der Botschaft, die die Bischofskonferenz am Montag in Bonn zum Beginn des Fastenmonats verbreitete.

Heute sei der Prozess der Einigung Europas harten Rückschlägen und Anfeindungen ausgesetzt, so Marx weiter. "Missverständnisse und populistische Demagogie prägen manche Debatten - auch in Deutschland", betonte der Münchner Kardinal. Das Projekt der europäische Integration beruhe auch auf der Entschlossenheit der Völker, "die Voraussetzungen für ein friedliches, für alle bereicherndes Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur und religiöser Überzeugung nicht nur auf der nationalen, sondern auch auf der staatenübergreifenden Ebene zu garantieren".

Freiheit, Menschenwürde und Menschenrechten, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Gleichheit

Die Achtung und der Schutz von Freiheit, Menschenwürde und Menschenrechten, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Gleichheit aller Staatsbürger ungeachtet ihres religiösen Bekenntnisses - dies alles seien universale Werte, die untrennbar mit der Idee Europas verbunden seien. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz appellierte an die Muslime: "Helfen Sie mit, dass diese Idee Europas lebendig bleibt! Sie trägt dazu bei, Gesellschaften aufzubauen, in denen Fremde und Einheimische, Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen in Frieden, Freiheit und gegenseitiger Achtung miteinander leben können."

Kardinal Marx betonte, dass keine Anstrengungen gescheut werden dürften, die religiösen Werte in den Mittelpunkt zu rücken. "Frieden und Gerechtigkeit, Freiheit und Menschlichkeit zeugen von wahrhafter Frömmigkeit", so der Erzbischof. Religiöse Menschen trügen zudem eine besondere Verantwortung für die Jugend. Jugendliche hätten "das Recht, eine Erziehung auf der Grundlage dieser Werte und Überzeugungen zu erhalten, ein Rüstzeug für ihren ganzen Lebensweg".


Quelle:
KNA