Muslime rufen zu bundesweitem Friedensmarsch auf

Gemeinsam gegen Gewalt

Köln als Vorbild: Nun rufen Muslime für diesen Freitag bundesweit zu einem "Friedensmarsch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft" auf. Demonstrationen und Mahnwachen sind unter anderem in Berlin, Hamburg und Stuttgart geplant.

Halbmond als Symbol für den Islam / © Nabil Mounzer (dpa)
Halbmond als Symbol für den Islam / © Nabil Mounzer ( dpa )

So heißt es in einem an diesem Montag in Berlin verbreiteten Aufruf. Die Kundgebungen am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan sollten "ein Zeichen des gegenseitigen Respekts, des friedlichen Miteinanders zwischen Muslimen und Andersgläubigen" setzen.

Demonstration gegen Terror in Köln

An einer von Muslimen initiierten Demonstration gegen islamistischen Terrorismus am Samstag in Köln hatten sich nach Veranstalterangaben rund 3.000 Menschen beteiligt - deutlich weniger als erwartet. Ditib, der größte Islamverband in Deutschland, hatte eine Teilnahme abgelehnt.

Initiatoren aus der Zivilgesellschaft

Veranstalter des Friedensmarsches am Freitag sind unter anderem die Lehrerin Fereshta Ludin und Iman Andrea Reimann, Vorstandsvorsitzende des Deutschsprachigen Muslimkreises Berlin. Die Initiatoren kämen durchweg aus der Zivilgesellschaft und stünden für eine freie, plurale, offene, demokratische und friedvolle Gesellschaft ein, erklärten die Organisatoren: "Wir lehnen jegliche Art von Radikalität und Missbrauch unserer religiösen und freiheitlich-demokratischen Werte ab!"

Ludin wurde Anfang der 2000er Jahre als Kämpferin für das Kopftuch bundesweit bekannt. Sie zog bis vor das Bundesverfassungsgericht, um als Lehrerin im staatlichen Schuldienst Baden-Württembergs das Kopftuch tragen zu dürfen. Heute unterrichtet sie an der islamischen Grundschule in Berlin-Kreuzberg. Träger der Schule ist die konservativ ausgerichtete Islamische Föderation Berlin.

Islamischer Fastenmonat Ramadan

Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr.

Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic (shutterstock)
Viele gläubige Muslime verzichten im Fastenmonat Ramadan für vier Wochen tagsüber auf Genussmittel, Essen und Trinken / © Drazen Zigic ( shutterstock )
Quelle:
KNA