Papst feiert Heilige Messe in Medellin

Sombrero und Poncho für Franziskus

Vor einer beeindruckenden Menschenmenge hat Papst Franziskus am in Medellin eine Messe gefeiert. Zu dem Gottesdienst auf dem Stadtflughafen der zweitgrößten kolumbianischen Metropole kamen trotz wechselhaften Wetters Hunderttausende zusammen.

Papst Franziskus im Park Las Malocas in Villavicencio am 08.09.2017 / © Osservatore Romano (KNA)
Papst Franziskus im Park Las Malocas in Villavicencio am 08.09.2017 / © Osservatore Romano ( KNA )

Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse musste Franziskus auf einen geplanten Hubschraubertransfer vom Luftwaffenstützpunkt Rionegro verzichten. Er erreichte Medellin mit rund einstündiger Verspätung im Auto. Der dritte Programmtag des Papstes in Kolumbien steht unter dem Motto "Das christliche Leben als Jüngerschaft". Innerhalb des katholisch geprägten Landes gilt Medellin noch einmal als besonderes kirchliches Zentrum. Am Nachmittag (Ortszeit) will Franziskus mit Priesterseminaristen und deren Familien zusammentreffen.

Starke Sicherheitsvorkehrungen

In Medellin herrschten starke Sicherheitsvorkehrungen. Viele Polizisten und mit Gewehren bewaffnete Motorradpatrouillen sicherten die Straßen. Franziskus wurde von den Menschen begeistert willkommen geheißen. Vor der Messe begrüßte er die Gläubigen, die teils seit dem frühen Morgen und unter Regen ausgeharrt hatten, mit einer langen Fahrt im offenen Wagen. Auf dem Gelände hatte auch Johannes Paul II. (1978-2005) bei seinem Kolumbienbesuch 1986 Gottesdienst gefeiert.

Sombrero, Poncho und Carriell

Gastgeber des Papstes in Medellin ist Erzbischof Ricardo Tobon. Der Leiter des Departements Antioquia, Luis Perez Gutierrez, schenkte Franziskus drei typische Bekleidungsstücke seiner Region: einen Sombrero, einen Poncho und eine Carriell genannte Ledertasche. Medellin ist kirchengeschichtlich besonders mit der zweiten Generalversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe 1968 verbunden, auf der sie sich zu einer besonderen Verpflichtung für die Armen bekannten. Traurige Berühmtheit erreichte Medellin als Hochburg eines brutalen Drogenkartells.

"Kreuzstab der Kaffeebauern"

Das Katholikenoperhaupt verwendete einen "Kreuzstab der Kaffeebauern". Medellin ist ein Zentrum des Kaffeehandels, eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Exportprodukte des Landes. Der 1,80 Meter hohe Kreuzstab wurde im Auftrag des nationalen Verbands der Kaffeeproduzenten entworfen und ist aus dem Holz von Kaffeebäumen gefertigt. Er ist einer von drei derartigen liturgischen Stäben, die der Papst während seines von Mittwoch bis Sonntag dauernden Kolumbienbesuchs geschenkt bekommt.


Quelle:
KNA