Bei einem Treffen am Donnerstag im Vatikan appellierte er an die mit Rom verbundenen irakischen Kirchenführer, die ökumenische Zusammenarbeit und den Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteuren zu fördern.
Als wichtigste Herausforderungen für die Bischöfe nannte er die erzwungene Abwanderung der Christen, den Wiederaufbau und die Rückkehr der Vertriebenen.
Innerkatholische Einheit als Motor der Ökumene
Mit Blick auf den Rückgang beim Priesternachwuchs warnte Franziskus, ungeeignete Kandidaten aufzunehmen. Weiter regte er ein neues Gespräch über die Diaspora an. Die seelsorgliche Betreuung von Gemeinden außerhalb des ursprünglichen Kirchengebiets der Chaldäer solle in engerer Partnerschaft mit katholischen Gemeinden des westlichen Ritus erfolgen.
Die innerkatholische Einheit müsse so ein Motor für die christliche Ökumene und den interreligiösen Dialog werden.
Die chaldäische Kirche, zu der die meisten Katholiken im Irak gehören, hält seit Mittwoch und noch bis Sonntag eine Synode in Rom ab. Leiter ist der chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphael I. Sako.
Papst ruft Irak zu Versöhnung auf
Zudem hat Papst Franziskus nach dem Referendum über eine Unabhängigkeit der irakischen Kurdenregion das Land zu einem internen Versöhnungsprozess aufgerufen.
Der Einsatz für Dialog und Zusammenarbeit sei heute angesichts wachsender Ungewissheit über die Zukunft des Landes nötiger denn je, betonte Franziskus nach Angaben von Radio Vatikan vor irakischen Bischöfen.
Das Kirchenoberhaupt forderte, alle Teile der Gesellschaft an einer Lösung zu beteiligen. Das Ergebnis des Referendums, bei dem sich am 25. September eine große Mehrheit für eine Unabhängigkeit aussprach, wird international nicht anerkannt.