Der Leiter des dortigen katholischen Büros, Felix Bernard, nannte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Hannover den Buß- und Bettag als möglichen Feiertag. "Wenn man in Niedersachsen einen religiösen Gedenktag als staatlichen Feiertag einführen möchte, dann sollte man einen Tag wählen, der von den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften akzeptiert werden kann."
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte vor den Landtagswahlen angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl den Reformationstag zum festen Feiertag zu machen. 2017 ist er anlässlich seines 500. Jahrestags einmalig ein bundesweiter Feiertag. Ab 2018 gilt er wieder nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als gesetzlicher Feiertag.
Tag des interreligiösen Dialogs
In Niedersachsen hätten katholische und evangelische Kirche bereits vor längerer Zeit gemeinsam den Versuch unternommen, den Buß- und Bettag wieder als Feiertag einzuführen, so Bernard. Das sei leider nicht gelungen. Dieser Feiertag könnte "gut als Tag des interreligiösen Dialogs und des Zusammenwirkens der Religionen gefeiert werden". Schließlich gebe es Beten und Buße als Neuorientierung des Menschen in allen Religionen.
Auch Hamburgs Erzbischof Stefan Heße hatte sich skeptisch zum Reformationstag als festen Feiertag geäußert. Das Datum markiere die Spaltung der Christen vor allem in Deutschland. "Als katholischer Theologe frage ich, ob dies die Zeichen der Zeit sind, die wir als Christen erkennen sollen", sagte er der KNA. Zum 500. Jahrestag der Reformation halte er den einmaligen Feiertag angesichts der historischen Bedeutung des Ereignisses in diesem Jahr für angemessen.
Diskussion erwünscht
Über eine dauerhafte Einführung wünsche er sich jedoch eine breit angelegte Diskussion. In Hamburg hatte die CDU einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, den Reformationstag zum festen Feiertag zu machen. In Schleswig-Holstein ist er eine Option in der politischen Diskussion um einen zusätzlichen Feiertag im Land.