Die Zugangschancen zur digitalen Welt seien für Jugendliche ungleich verteilt und stark von sozialen Faktoren abhängig, sagte Jugendbischof Stefan Oster. "Junge Menschen brauchen ein Recht auf Zugang zum Internet und somit zur digitalen Gesellschaft." Auch nötig sei eine Medienerziehung zum Schutz vor Sucht, Mobbing und Datenpreisgabe.
Über diskriminierende Inhalte im Netz
Der Josefstag steht mit seinem diesjährigen Leitthema nach Angaben der Ausrichter für gleiche Rechte auf Teilhabe und Partizipation. "Die Digitalisierung darf nicht zu einem weiteren Faktor gesellschaftlicher Spaltung werden, niemand darf digital abgehängt werden", sagte Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit.
Dafür brauche es etwa mehr frei zugängliches offenes WLAN. "Es gilt aber auch, Jugendliche stark zu machen und ihnen Strategien auf den Weg zu geben, um beispielsweise menschenfeindlichen und diskriminierenden Inhalten im Netz zu begegnen."
Hilfe für junge benachteiligte Menschen
Die Auftaktveranstaltung fand im Berufsbildungswerk Sankt Elisabeth statt. Die Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg hilft jungen Menschen mit sozialen Benachteiligungen und individuellen Beeinträchtigungen, einen Weg ins Berufsleben zu finden. Von einigen ließ sich Oster ihre Arbeit zeigen.
So besuchte der Bischof die Abteilungen Fahrzeugpflege und Holzverarbeitung. Er packte auch selbst mit an und bohrte ein kleines Spielflugzeug zusammen – die Tragflächen allerdings zunächst falsch herum. Er fürchte, beim Handwerk sei er "minderbegabt", sagte Oster.
40 Veranstaltungen zum Josefstag
Zusätzlich zur zentralen Auftaktveranstaltung in Augsburg gibt es rund um den 19. März - den Tag des Hochfests des heiligen Josef - bundesweit ungefähr 40 dezentrale Veranstaltungen zu dem Aktionstag. Diesmal gebe es etwas weniger Aktionen als vergangenes Jahr, damals seien es um die 50 gewesen, erklärte Lisi Maier. Das aktuelle Thema Digitalisierung sei für viele Mitstreiter eher etwas sperrig.