Der von der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission vorgebrachte Vorschlag einer Weltbischofssyonde zu Frauen stößt in der katholischen Kirche in Deutschland auf Zustimmung. "Ohne Frauen hat die Kirche keine Zukunft", so der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck am Freitag. "Die Rolle, die Frauen heute von einigen Männern in unserer Kirche zugeschrieben wird, ist so keinesfalls akzeptabel", fügte Overbeck hinzu, der in der Bischofskonferenz für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat zuständig ist und an der jährlichen Vollversammlung der Kommission teilgenommen hatte. "Die Würde der Frauen ist unbedingt zu achten und zu schützen – in der Gesellschaft wie auch in der Kirche."
Frauen sollten daran teilnehmen dürfen
Auch die Initiative "Wir sind Kirche" begrüßte den Vorschlag. Wenn eine solche Synode ein Erfolg werden solle, brauche es allerdings die Einbindung der Frauen und ihrer Kompetenzen von Anfang an. Theologie und Kirchenleitung dürften nicht länger nur über die Frauen sprechen, sondern die Synode müsse gemeinsam mit Frauen gestaltet werden. Auch das Thema Frauenordination sei in diesem Rahmen zu erörtern.
Bei der Vollversammlung der Kommission Anfang März in Rom stand die Lage von Frauen in Lateinamerika im Mittelpunkt. Zusätzlich zu den 24 Bischöfen und Kardinälen waren zu dem Treffen 14 Frauen aus Südamerika eingeladen worden. Die Teilnehmer regten an, nach der Jugendsynode "eine Bischofssynode der Weltkirche über Frauen im Leben und der Mission der Kirche" abzuhalten. Konkrete Vorschläge wurden jedoch nicht genannt.
Kirche muss frei von Diskriminierung sein
Die vierseitige Abschlusserklärung beginnt mit den Worten: "Die katholische Kirche, die dem Beispiel Jesu folgt, muss frei sein von jeglichen Vorurteilen, Stereotypen und Diskriminierungen gegenüber Frauen". Die christlichen Gemeinschaften müssten um Verzeihung für alle Situationen bitten, in denen "sie Komplizen von Anschlägen auf die Würde der Frau waren und sind".