Das verdeutliche das im Grundgesetz garantierte Recht auf Religionsfreiheit, sagte er am Mittwochabend in einer Kölner Moschee. "Und für jede Religion und für jede Weltanschauung, die in unserem Land gelebt wird, gilt deshalb uneingeschränkt: Sie gehört zu unserem Land!", so Rekowski bei einem Empfang zum Fastenbrechen.
Wer etwas anderes sage, muss nach den Worten des Leitenden Theologen erklären, «wie er's mit der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit eigentlich hält». Seine Kirche beschäftige es sehr, wie weltweit und hierzulande mit religiösen Minderheiten umgegangen werde. "Es ist erschreckend und menschenverachtend, wie die muslimische Minderheit in Myanmar verfolgt wird. Und es ist ein Verbrechen, wenn in Indonesien christliche Kirchen angezündet und Menschen, die dort zu einer religiösen Minderheit gehören, umgebracht werden", so Rekowski.
Islamfeindlichkeit und Antisemitismus weit verbreitet
In Deutschland gilt es nach den Worten des Präses, Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte und Moscheevereine sowie zunehmender antisemitischer Gewalt entgegenzutreten. Das bedeute aber auch, in den eigenen Reihen Vorurteile gegenüber anderen abzubauen. "Populistisches Denken und Islamfeindlichkeit reichen weit in unsere Kirchen hinein", beklagte der Präses. "Ebenso reicht der Antisemitismus weit in muslimische Gemeinden hinein und ist nach wie vor auch in unseren Kirchen vorhanden."
In Deutschland bewege die Bindung der türkisch-sprachigen Islamverbände an die Regierung in Ankara, insbesondere nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016, betonte Rekowski, der in einer Moschee der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) sprach. "Zu den Grundlagen der Religionsfreiheit gehört, dass unser Staat nicht in die Belange der Religionsgemeinschaften eingreift, aber bitte auch kein anderer Staat."