In der Philharmonie erläuterte der Mitgründer der Gemeinschaft, der Spanier Kiko Argüello (79), selbst das Werk, das er 2010 komponierte. Es gedenkt des Völkermords der Nationalsozialisten an den Juden.
Aufgeführt wurde die Symphonie von über 200 professionellen Instrumentalmusikern und Sängern, die dem Neokatechumenalen Weg angehören. Die Leitung hatte der tschechische Dirigent Tomas Hanus.
Annäherung zwischen Juden und Christen
Zu dem Konzert bei freiem Eintritt lud auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch ein. "Diese Musik hat, bezogen auf das Leiden der Juden in der Schoah, einen Prozess der gegenseitigen Annäherung zwischen Juden und Christen in Gang gesetzt", betonte Koch in einem Empfehlungsschreiben. Dies erfolge "ganz in Übereinstimmung mit der Entwicklung, die sich innerhalb der katholischen Kirche insgesamt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vollzieht".
Argüello will nach Aussage der Gemeinschaft mit dem Konzert in Berlin - als Ausgangsort der Schoah - einen Beitrag zur christlich-jüdischen Versöhnung leisten.
1,5 Millionen Mitglieder weltweit
Der vor 50 Jahren gegründete Neokatechumenale Weg versteht sich als Prozess der Glaubensunterweisung. Der Vatikan hat sich Zeit genommen, die Gemeinschaft zu prüfen und erkannte die Statuen der Gemeinschaft nach einer fünfjährigen Erprobungsphase 2008 an.
Aktuell hat der Neokatechumenale Weg nach eigenen Angaben weltweit 1,5 Millionen Mitglieder. Er ist in 134 Nationen vertreten und zählt 21.300 Gruppen in 6.270 Pfarreien. Zudem unterhält die Gemeinschaft 120 eigene Priesterseminare.