Wucherpfennig stellt katholische Lehrmeinung zur Homosexualität in Frage

Wider die Natur?

Der katholische Theologe Ansgar Wucherpfennig hat seine Forderung nach einer Zulassung homosexueller Paare zu katholischen Segensfeiern bekräftigt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Wucherpfennig: Bibelstellen zur Homosexualität sind nicht wörtlich zu verstehen / © Manuel Lopez (dpa)
Wucherpfennig: Bibelstellen zur Homosexualität sind nicht wörtlich zu verstehen / © Manuel Lopez ( dpa )

Bei einem Vortrag in der vergangenen Woche in Düsseldorf habe der Jesuitenpater die katholische Lehrmeinung kritisiert, nach der Homosexualität sich "gegen die Natur" des Menschen richte, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Frauen den Weg ins Priesteramt ebnen

Der Vatikan hatte im September seine Zustimmung zur erneuten Ernennung des Leiters der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main verweigert. Der 53-jährige Theologe sollte eigentlich spätestens zum Semesterstart eine dritte zweijährige Amtszeit antreten.

 

Wucherpfennig hatte sich 2016 in einem Zeitungsinterview positiv darüber geäußert, Frauen den Weg ins Priesteramt zu ebnen. Außerdem hatte er Diskriminierung von Homosexuellen in der katholischen Kirche kritisiert.

Bibelstellen historisch-kritisch analysieren

Bei seinem Vortrag in Düsseldorf betonte der Jesuitenpater laut "Spiegel" mit Blick auf die katholische Lehrmeinung zur Homosexualität, entsprechende Stellen in der Heiligen Schrift seien nicht wörtlich zu verstehen, sondern müssten historisch-kritisch analysiert werden.

Homosexuelle Katholiken sollten als "gleichberechtigte Mitglieder der Kirche anerkannt werden". Die christliche Botschaft des Evangeliums gelte nicht nur für Heterosexuelle, sondern auch für Schwule und Lesben.

 


Ansgar Wucherpfennig / © Christian Ender (dpa)
Ansgar Wucherpfennig / © Christian Ender ( dpa )
Quelle:
epd
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