In einem Hirtenbrief, aus dem australische Medien an diesem Mittwoch zitieren, erinnern der Erzbischof von Melbourne Peter Comensoli sowie drei weitere Bischöfe aus Victoria an die strikte Ablehnung aktiver Sterbehilfe für Todkranke durch Papst Franziskus. Man könne "bei der Ermöglichung von Suizid auch dann nicht kooperieren, wenn es durch Empathie oder Güte motiviert zu sein scheint".
Mahnwache vor dem Parlament
Mit einer Mahnwache vor dem Parlament in Melbourne erinnerten Gegner der Suizidbeihilfe daran, dass Kritik und Ablehnung auch aus der Ärzteschaft komme. Victorias Regierungschef Daniel Andrews lobte am Mittwoch hingegen das Sterbehilfegesetz als eine "würdige Option, dem Leben ein Ende zu setzen".
Das im November 2017 beschlossene Gesetz macht jedem volljährigen, an einer unheilbaren Krankheit leidenden Patienten möglich, sich von seinem Arzt ein tödliches Medikament verschreiben zu lassen; Voraussetzung ist eine Lebenserwartung von weniger als zwölf Monaten. Darüber hinaus haben Ärzte das Recht, die tödliche Dosis zu verabreichen, wenn der Patient dazu selbst
Thema auch im Süden und Westen Australiens
In den vergangenen Jahrzehnten waren in Parlamenten der australischen Bundesstaaten sowie im nationalen Parlament mehr als 40 Initiativen zur Legalisierung von Formen der Sterbehilfe gescheitert. Nach der Legalisierung in Victoria beraten inzwischen die Parlamente von Südaustralien und Westaustralien Sterbehilfegesetze.