Das Land Brandenburg habe bereits viel für Rabbinerausbildung und jüdische Theologie in Potsdam getan, sagte Homolka den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Mittwoch). Dennoch stehe eine Erklärung zur Übernahme der Sicherheitskosten, "die durch ein Ansteigen der Gefährdungslage unausweichlich erscheinen", aus.
Dies sei auch angesichts von Übergriffen auf Kippa-Träger in Berlin und Potsdam beschämend. Das Land müsse sich im Klaren darüber sein, dass es weltweites Aufsehen nach sich ziehen würde, wenn an dem Gebäude auf dem Universitätscampus am Neuen Palais etwas passiere, betonte Homolka: "Das Land hat hier eine enorm große Verantwortung." Das Innenministerium müsse deshalb zu der Frage klar Stellung beziehen, "möglichst noch vor den Wahlen im September".
"Ansteigen der Gefährdungslage"
Die Rabbinerausbildung in Potsdam habe in den 20 Jahren seit der Gründung 1999 mit dazu beigetragen, dass sich die jüdischen Gemeinden in Deutschland gut entwickeln, sagte Homolka: "Wir sind Teil eines erfreulichen Umschwungs nach der Wende zu einem Deutschland, in dem das Judentum eine Zukunft hat."
Inzwischen seien weltweit 35 Absolventen der Rabbinerausbildung in jüdischen Gemeinden tätig, darunter in Deutschland, Frankreich, Israel, Südafrika und den USA, sagte Homolka, der selbst Rabbiner ist und als Professor für jüdische Religionsphilosophie an der Universität Potsdam lehrt. An der 2013 zusätzlich gegründeten Schule für jüdische Theologie der Universität seien inzwischen 165 Studierende eingeschrieben.