Die Neufassung des Gesetzes in der Slowakei sah unter anderem ein Werbungsverbot für Abtreibung vor. Auch sollten abtreibungswillige Frauen zum Überdenken ihrer Entscheidung bewegt werden, etwa durch Wiedergabe der Herztöne des Embryos.
Proteste von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen
Gegen das Gesetz hatte es über die Slowakei hinaus Proteste gegeben, unter anderem von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen. Auch Europarats-Menschenrechtskommissarin Dunja Mijatovic äußerte sich "besorgt" um "sichere und legale Abtreibungen" in der Slowakei. Die katholischen Bischöfe dagegen hatten die Reform vehement unterstützt.
Bereits in erster Lesung hatte das Parlament Ende September vier Entwürfe zur Verschärfung des Abtreibungsgesetzes zurückgewiesen. Zuvor hatten mehrere zehntausend Menschen bei einer Demonstration in der Hauptstadt umfassende Maßnahmen zum Schutz ungeborener Kinder verlangt.
Eine der höchsten Abtreibungsquoten Europas
Nach gegenwärtiger Gesetzeslage sind Abtreibungen in der Slowakei bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zulässig, sofern die Mutter den Eingriff selbst verlangt. Nach dieser Frist ist ein Abbruch nur noch erlaubt, wenn die Schwangerschaft die Gesundheit oder das Leben der Frau bedroht oder wenn eine Behinderung beim Fötus festgestellt wird.
Noch in den 90er Jahren verzeichnete die Slowakei eine der höchsten Abtreibungsquoten in Europa; inzwischen sind die Zahlen stark gesunken.