Demnach will der konservative Flügel der evangelisch-methodistischen Kirche (United Methodist Church) im Streit austreten und eine eigene "traditionell-methodistische" Kirche gründen, die weiterhin die "Homo-Ehe" und die Priesterweihe für Homosexuelle ausschließt. Der liberale Flügel der "United Methodist" wolle beides freigeben.
Die weltweit rund zwölf Millionen Mitglieder der Methodisten decken ein breites ideologisches Spektrum ab; es reicht von Hillary Clinton bis Vizepräsident Mike Pence. Eine Mehrheit der US-Methodisten versteht sich politisch als konservativ, hat aber bei den Themen Abtreibung und Umwelt wesentlich liberalere Ansichten als andere protestantische Kirchen.
"Das beste Mittel"
Eine Spaltung wäre nicht das erste Schisma innerhalb christlicher US-Kirchen über den Umgang mit Sexualität. Die anglikanische Episkopalkirche hat sich darüber ebenso getrennt wie die Presbyterianer. Absetzbewegungen gibt es auch bei evangelikalen Kirchen, deren junge Mitglieder oft nicht mit der Lehre übereinstimmen.
Die 16 führenden konservativen Bischöfe bezeichneten die Aufspaltung der Kirche als "das beste Mittel, unsere Meinungsverschiedenheiten zu lösen, indem jeder Teil der Kirche seinem theologischen Verständnis treu bleiben kann". Die Generalkonferenz der Methodisten im Mai soll die Entscheidung bestätigen.
Laut "Washington Post" wird sich die künftige "traditionell-methodistische" Kirche vor allem aus konservativen Gemeinden in Afrika sowie einigen Gemeinden in den USA rekrutieren. Die meisten der rund sieben Millionen US-Mitglieder würden bei der künftig liberalen "United Methodist" verbleiben.